Erkelenz/Hückelhoven Bürger in Houverath und Hetzerath gegen Windrad-Pläne

Erkelenz/Hückelhoven · Der Betreiber möchte die Windkraftanlagen an der Autobahn 46 bei Doveren vergrößern und eine weitere aufbauen. Bürger befürchten höhere Belastungen.

Die Erkelenzer Bezirksausschüsse Golkrath und Hetzerath sehen die Pläne mit Sorgen, dass die Windkraftanlagen bei Hückelhovener-Doveren erneuert und vergrößert werden sollen. Mit noch größerer Sorge sehen sie den Antrag auf eine zusätzliche dritte Anlage. Darauf haben die Ausschüsse gestern in einer gemeinsamen Presseerklärung hingewiesen. Und sie fordern, dass die von den Plänen betroffenen Erkelenzer im Genehmigungsverfahren beteiligt werden.

Der Betreiber der Windräder in der Windkraftkonzentrationszone von Doveren an der Autobahn 46 hat beim Kreis Heinsberg einen Antrag nach Bundesimmissionsschutzgesetz eingereicht, um die beiden Anlagen repowern zu dürfen, wurde vor einer Woche im Hückelhovener Bauausschuss mitgeteilt. Beim Ertüchtigen solle der Standort der westlichen Anlage bestehen bleiben, während die östliche innerhalb der Zone um etwa 100 Meter in östliche Richtung verschoben werden solle. Dass ein Antrag auf eine dritte Anlage beim Kreis Heinsberg gestellt wurde, hatte der Naturschutzbund, Kreis Heinsberg, im Oktober aufgelistet.

"In Houverath ist die Belastung durch Schattenwurf und Lärmimmissionen durch die jetzt vorhandenen zwei Anlagen bereits grenzwertig", erklärt Klaus Füßer, der Vorsitzende des zuständigen Bezirksausschusses Golkrath. "Höhere Anlagen im Rahmen des geplanten Repowering von über 200 Metern sind für die betroffenen Ortslagen nicht hinnehmbar." Eine Nachfrage bei der Stadt Erkelenz habe ergeben, dass der Kreis Heinsberg zuständige Genehmigungsbehörde sei. Eine offizielle Beteiligung von Erkelenz im Genehmigungsverfahren für das Repowering sei nicht erfolgt. Für die geplante dritte Anlage sei Erkelenz im Genehmigungsverfahren hingegen beteiligt worden und habe "vor dem Hintergrund der zu erwartenden Belastung der Ortslagen Hetzerath und Houverath eine negative Stellungname abgegeben".

Die geplante dritte Anlage macht Thomas Eickels, dem Hetzerather Ausschussvorsitzenden, Sorge: "Sie würde noch weiter an Hetzerath heranrücken als die vorhandenen." Schon heute gebe es Beschwerden von Bürgern über Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Schattenwurf und Lärmimmissionen. Beide Ausschussvorsitzende schlossen in ihrer Presseerklärung nicht aus, dass "sich in den betroffenen Orten Bürger zusammenschließen, die ähnlich wie zurzeit in Wassenberg ihre Beteiligungsrechte einfordern werden, sollten sich die Pläne weiter konkretisieren".

Den Bezirksausschüssen war gestern aber auch wichtig darauf hinzuweisen, dass sie nicht grundsätzlich gegen Windkraft sind: "Auch Erkelenz hat ein Klimaschutzkonzept, in dem erneuerbare Energien eine wichtige Rolle spielen. Es kann aber nicht sein, dass über die Köpfe der betroffenen Bürger hinweg Tatsachen geschaffen werden und die Klimaschutzziele der Stadt Hückelhoven auf Kosten der Lebensqualität der Bürger in den betroffenen Ortslagen auf Erkelenzer Stadtgebiet erreicht werden sollen."

(spe)
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