Polizei zieht Bilanz Erkelenzer Klimacamp 2019 verlief weitgehend friedlich

Erkelenz · Das Klimakamp in Erkelenz ist laut Polizei „überwiegend friedlich“ verlaufen. Einige kleinere Zwischenfälle gab es allerdings.

 Umweltaktivisten stellten im Klimacamp in Erkelenz ein Zelt für Veranstaltungen und Besprechungen auf.

Umweltaktivisten stellten im Klimacamp in Erkelenz ein Zelt für Veranstaltungen und Besprechungen auf.

Foto: Ruth Klapproth

Das diesjährige Klimacamp, das vom 15. August bis zum 27. August in Erkelenz stattgefunden hat, verlief laut Polizei „überwiegend friedlich und gewaltfrei“. Bei den Protestaktionen um den Tagebau Garzweiler und das Kraftwerk Frimmersdorf wurden 19 Personen zur Identitätsfeststellung in Gewahrsam genommen und eine minderjährige Person an die Jugendanlaufstelle übergeben. Bei fünf Personen konnte die Identität jedoch wegen zugeklebter Fingerkuppen nicht festgestellt werden.

Die Polizei stellte darüber hinaus auch Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung, Nötigung, Hausfriedensbruch und Unterschlagung. Nach derzeitigem Stand wurden keine Personen verletzt. Am Dienstag, 20. August, bemerkte der RWE-Sicherheitsdienst eine Beschädigung des Zauns am Kraftwerk Neurath und das Fehlen von Stromverteilerdosen. Hinweise zu tatverdächtigen Personen lagen nicht vor. Ein Strafverfahren wegen Einbruchdiebstahl wurde eingeleitet. Am Mittwoch, 21. August, meldeten Mitarbeiter des RWE-Sicherheitsdienstes mehrere Sachbeschädigungen im Bereich der Lützerather Straße. Bislang unbekannte Täter hatten Pumpkästen, Trafohäuser, Absperrbarken und Zaunelemente mit Farbe und Fäkalien beschmiert.

Weiterhin setzten unbekannte Täter am Samstag, 24. August, gegen 16.40 Uhr eine Pumpstation an der Kreuzung L277 Jackerath/L19 Immerath in Brand. Das Feuer konnte von der Feuerwehr gelöscht werden. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet. Am gleichen Tag gegen 18.15 Uhr meldeten Aktivisten eine Spontanversammlung vor dem Polizeipräsidium Aachen (Auf Krummerück) an. 35 Personen nahmen an dieser Aktion teil, die Solidarität für die in Garzweiler II in Gewahrsam genommenen Aktivisten symbolisieren sollte.

Wilhelm Sauer, Polizeiführer im Einsatz, resümierte: „Wir waren gut aufgestellt und haben zeitgerecht, konsequent und angemessen agiert. Ich kann es nur begrüßen, dass man einem Protest öffentlich Ausdruck verleiht, ohne dass sich dabei Provokationen, Aggressionen oder Gewalt gegen meine Kolleginnen und Kollegen richten.“

(sasa)
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