Wieder Braunkohle-Proteste Sitzblockaden in Lützerath

Erkelenz · Knapp 50 Kohlegegner haben am Montag am Tagebaurand in Erkelenz gegen Abrissarbeiten protestiert. Im Zentrum der Kritik stand Armin Laschet. Die Polizei sprach von einem weitgehend ruhigen Einsatz.

Proteste in Lützerath bei Abrissarbeiten
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Proteste in Lützerath bei Abrissarbeiten

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Foto: bauch, jana (jaba)

In Lützerath haben am Montag erneut knapp 50 Menschen gegen den Abriss des Tagebau-Randdorfs protestiert. Teils versuchten sie mit Sitzblockaden, Fahrzeuge des Tagebaubetreibers RWE aufzuhalten. Unter anderem hätten sich Beteiligte vor einen anfahrenden Tieflader gesetzt, sagte eine Polizeisprecherin. Sie seien weggetragen worden. Andere Demonstranten versuchten, über Absperrungen zu klettern.

Die Polizei war mit einer Hundertschaft im Einsatz, die Sprecherin sprach von einem friedlichen und weitgehend ruhigen Protest. Auch Sicherheitskräfte von RWE hätten die Abrissarbeiten begleitet. Die Aktivisten, die von verschiedenen Kohlegegner-Organisationen wie „Alle Dörfer bleiben“ und „Lützerath lebt“ kommen, kritisierten auch den NRW-Ministerpräsidenten und neuen CDU-Bundesvorsitzenden Armin Laschet scharf. „Als frisch gewählter CDU-Chef zeigt hier Kohlekönig Laschet sein wahres Gesicht. Er lässt mit Lützerath ein bewohntes Dorf abreißen, allein für die Profite von RWE“, sagte die Aktivistin Maira Kellers. „Während halb Deutschland rätselt, was von #Laschet künftig zu erwarten ist, zerstören Bagger in NRW das Dorf Lützerath“, schrieb Luisa Neubauer, Aktivistin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future, auf Twitter.

In den vergangenen Wochen hatten Politiker aus Erkelenz und ganz Deutschland gefordert, die Abrissarbeiten am Tagebaurand ruhen zu lassen. Hintergrund sind laufende Gerichtsverfahren, eine noch nicht feststehende neue Leitentscheidung und ein vom Bundeswirtschaftsministerium zurückgehaltenes Gutachten, nach dem die Tagebauranddörfer gerettet werden könnten.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte es in Lützerath Proteste gegeben, das zu den sieben Dörfern zählt, die noch für den Tagebau Garzweiler II weichen sollen. Aktivisten hatten dabei unter anderem ein Häuserdach besetzt. Laut RWE wohnen in Lützerath derzeit noch in drei Häusern Familien, der Rest ist bereits umgesiedelt. (mit dpa)

(cpas/dpa)
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