Bombendrohung an Berufskolleg in Erkelenz Diese Strafen erwarten den Verfasser des Drohbriefs

Erkelenz · Als die Polizei am Dienstagabend Entwarnung geben konnte, dass in den Gebäuden des Erkelenzer Berufskollegs kein Sprengsatz gefunden worden war, war die Erleichterung bei allen Beteiligten groß. Nun beginnt für die Beamten die heiße Phase der Aufarbeitung der Geschehnisse.

 Die Polizei hat die Person, die mit einer Bombe drohte, noch nicht ermittelt (Symbolfoto).

Die Polizei hat die Person, die mit einer Bombe drohte, noch nicht ermittelt (Symbolfoto).

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Im Fokus steht nun die technische Arbeit, anhand der IP-Adresse irgendwie auf die Spur des Täters zu kommen. Es werde ja wohl niemand seine private Mailadresse genutzt haben, sagt ein Sprecher der Polizei. Einen konkreten Verdacht, ob es sich beim Droh-Schreiber etwa um einen Schüler oder eine Schülerin gehandelt habe, gebe es allerdings nicht. Auch sieht die Polizei Heinsberg keine Hinweise darauf, dass es Teil einer Challenge in den sozialen Medien sein könnte, auch wenn in den vergangenen Wochen in mehreren Städten in NRW zu derlei Drohungen gekommen war.

Der Sprecher der Polizei machte noch einmal deutlich, dass es sich bei einer Bombendrohung nicht um ein Kavaliersdelikt handele. Sollte ein Täter ermittelt werden können, drohen diesem empfindliche Strafen. Der Polizeisprecher verweist auf Paragraf 126 des Strafgesetzbuches, der für die Störung des öffentlichen Friedens, etwa durch Androhung einer Straftat, schlimmstenfalls eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren vorsieht, in jedem Fall aber eine Geldstrafe.

Dazu kommen noch die nicht unerheblichen Kosten für den aufwendigen Polizeieinsatz, der zahlreiche Kräfte über viele Stunden gebunden hat. So mussten Kräfte aus umliegenden Behörden angefordert werden, unter anderem waren mehrere Sprengstoffhunde im Einsatz, die sich abwechseln müssen. Diese kamen zum Teil aus dem Ruhrgebiet nach Erkelenz. Durch die weiträumige Sperrung hatten viele Menschen am Dienstag auch keine Möglichkeit, an ihre Autos oder Fahrzeuge zu kommen. Rund 1200 Menschen Schüler, Schülerinnen und Lehrkräfte wurden am Dienstag nach der Drohung schnell aus dem Gefahrenbereich gebracht, die Westpromenade war bis in die Abendstunden gesperrt.

(mwi)
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