Erkelenz Bischof-Kritik an Sarrazin

Erkelenz · KREIS HEINSBERG (RP) Der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff hat die Äußerungen von Thilo Sarrazin zu Juden und zu muslimischen Einwanderern aus dessen Buch "Deutschland schafft sich ab" entschieden kritisiert. Thilo Sarrazin habe durch seine These, Juden hätten ein bestimmtes Gen, rassistischen Vorurteilen Nahrung gegeben und dem Bemühen um ein friedliches Zusammenleben geschadet. Bischof Mussinghoff betont: "Unsere jüdischen Mitbürger gehören zu uns und wir teilen mit ihnen das Leben in unserem Land. Gerade als Christen achten wir die jüdischen Wurzeln unseres christlichen Glaubens.

" Auch Sarrazins Einschätzung, muslimische Einwanderer seien nicht an Eingliederung interessiert, sie seien weniger intelligent und vererbten biologisch-genetisch eine mindere Intelligenz, weist der Bischof zurück. Sie verfehle die Wirklichkeit, entlarve ein sehr fragwürdiges Menschenbild und störe eine friedvolle Entwicklung. Bischof Mussinghoff: "Ich sehe es als unsere Aufgabe in Gesellschaft und Kirchen, unsere Bemühungen um soziale und kulturelle Integration, um Teilhabe an Bildungschancen und um Dialog der Religionen zu vertiefen."

(RP)
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