Erkelenz Betrugsversuch gegen Sportverein - fast wären 3000 Euro weggewesen

Erkelenz · Überweisungsbetrug kommt in den Statistiken der Polizei im Kreis Heinsberg selten vor, aber er kommt vor - jetzt ist er bei einem Erkelenzer Sportverein versucht worden, dessen Vorsitzender das öffentlich macht, um andere zu warnen.

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei kreisweit 22 Fälle von Überweisungsbetrug und in diesem Jahr bis Mai drei Fälle. Auszugehen ist allerdings von mehr Betrugsversuchen, berichtet Polizeisprecherin Angela Jansen: "Die Banken bemerken oft, wenn mit den Überweisungen etwas nicht stimmt. Dann halten sie diese üblicherweise zurück und erkundigen sich beim Überweisenden, ob sie ihre Richtigkeit haben. So können einige Fälle schon im Vorfeld abgewendet werden. Ob dann immer eine Anzeige erstattet wird, ist fraglich."

Im aktuellen Erkelenzer Fall war es genau so: Der Bank fielen der Überweisungsträger und die darauf eingetragene Summe auf, und der betroffene Sportverein stellte Anzeige bei der Polizei, die jetzt ermittelt. Vieles hatte bei dem Überweisungsträger nicht zusammengepasst, berichtete Jörg Thiede, der Vorsitzende des SV Immerath: "Ich war zunächst schon irritiert, weil eine Zweigstelle unserer Bank anrief, mit der wir überhaupt nicht in Kontakt sind. Von dort teilte man mir mit: Man hätte einen Überweisungsträger vorliegen, aber unser Girokonto hätte nicht die notwendige Deckung. Man wollte nachfragen, ob die Überweisung trotzdem ausgeführt werden sollte, die ich angewiesen hätte. Ich wurde ziemlich stutzig und fragte nach - denn ich hatte weder eine Überweisung ausgefüllt, auch nichts ähnliches unterschrieben, und erst recht hatte ich nichts in den Briefkasten dieser Zweigstelle geworfen." Mitgeteilt wurde ihm, dass es sich um eine Überweisung in Höhe von 3000 Euro an eine Handy-Firma handeln würde: "Man hätte sich auch schon gewundert, denn die von mir hinterlegte Unterschrift bei der Bank wäre auch nicht so ganz identisch mit der auf dem Überweisungsträger. Ich untersagte die Ausführung." Jörg Thiede ist froh, dass das Girokonto seines Sportvereins nie so viel Geld aufweisen würde, sonst wäre das vielleicht weggewesen: "Nachdem wir die Unterlagen und ein Schreiben seitens der Bank erhalten hatten, stellten wir Strafanzeige wegen Betrugs und Urkundenfälschung."

Polizeisprecherin Angela Jansen rät jedem, der von einem solchen Betrug oder Betrugsversuch betroffen ist, sofort die Polizei zu informieren. Und sie gibt Tipps, um nicht Opfer dieser Betrugsmasche zu werden: "Für den Verbraucher ist es wichtig zu wissen, dass sie abgebuchte Beträge bis zu acht Wochen nach der Abbuchung vom Kreditinstitut zurückerstatten lassen können. Sicherheitshalber sollten die Kontoauszüge trotz dieser langen Frist regelmäßig kontrolliert werden, um Ungereimtheiten schnell zu klären." Banken müssten ihre Kunden außerdem darüber informieren, wenn eine Lastschrift aufgrund unzureichender Deckung nicht ausgeführt werden konnte: "Auch so können nicht autorisierte Überweisungen erkannt und das Geld zurückgefordert werden."

(spe)
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