Erkelenz Berufsbetreuerin war bei Pflegepersonal beliebt

Erkelenz · Mönchengladbach/Erkelenz Im Betrugsprozess gegen eine angeklagte Berufsbetreuerin haben jetzt sechs weitere Zeuginnen ausgesagt. Sie alle waren Pflegekräfte oder Verwaltungsangestellte in den jeweiligen Seniorenheimen und kannten die betroffenen Senioren zum Teil sehr gut.

Auch die Angeklagte war ihnen sehr vertraut. Die meisten beschrieben ihr Verhältnis zu der Berufsbetreuerin, die in Mönchengladbach und Erkelenz tätig war, de facto als "sehr angenehm".

Der 55-Jährigen werden gewerbsmäßige Untreue und Betrug vorgeworfen. Über 325-mal soll die Angeklagte, die für die Vermögensverwaltung mehrerer Senioren zuständig war, diese betrogen haben. Teure Dessous, Schmuck und Kosmetikartikel sollen angeblich auf Kosten ihrer Betreuten in ihre Einkaufstüten gewandert sein. Die Rechnungen legte sie dabei den zuständigen Gerichten vor. Der mitangeklagte Bezirksrevisor — offenbar ein Freund der 55-jährigen Angeklagten — soll sich laut Staatsanwaltschaft der Beihilfe schuldig gemacht haben.

Wieder einmal konnten einige Einkäufe der Berufsbetreuerin gerechtfertigt werden. Aber eben nicht alle. Der Kauf einer Bratpfanne etwa sei theoretisch überflüssig, hieß es. Den Senioren sei es laut Aussage einer Zeugin aus Sicherheitsgründen nicht gestattet gewesen, eigene Haushaltgegenstände zu besitzen und benutzen.

Abgesehen davon sagte die 48-jährige Hauswirtschaftsleiterin jedoch auch, dass die Angeklagte immer eine "sehr präsente Ansprechpartnerin" gewesen sei und sie ein sehr positives Bild von ihr gehabt habe. So ging es auch einer 54-jährigen Altenpflegerin. Aufgrund ihres Engagements sei die Angeklagte beim Heimpersonal immer sehr beliebt gewesen. Die Angeklagten schwiegen weiterhin zu den Vorwürfen. Die Plädoyers werden heute erwartet.

(RP/rl)
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