Projekte der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) Bei Strukturwandel gilt „Erkelenz zuerst!“

Erkelenzer Land · Landrat Pusch äußert sich während der Sitzung des Kreistags in Heinsberg zur Realisierung von Projekten der Zukunftsagentur Rheinisches Revier. Die Stadt Erkelenz soll eine besondere Unterstützung erfahren.

 Blick in die Zukunft: Insgesamt hat die ZRR 83 Projekte beschlossen, die in die Liste „Sofortprogramm plus“ aufgenommen wurden.

Blick in die Zukunft: Insgesamt hat die ZRR 83 Projekte beschlossen, die in die Liste „Sofortprogramm plus“ aufgenommen wurden.

Foto: Stadt Jüchen

„Erkelenz zuerst!“ So lautet das Motto in der Kreisverwaltung bei der Realisierung von Projekten der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR), mit denen der Strukturwandel nach dem Auslaufen der Braunkohlegewinnung erreicht werden soll. „Aufgrund der unstrittig besonderen Betroffenheit der Stadt Erkelenz durch den Tagebau Garzweiler und demzufolge auch den Auswirkungen des Strukturwandels ist eine besondere Unterstützung der Belange der Stadt Erkelenz selbstverständlich“, meinte Landrat Stephan Pusch bei der Sitzung des Kreistages in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion.

Das bedeute, dass der Kreis Heinsberg und ganz konkret auf operativer Ebene die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg die Stadt Erkelenz und den Zweckverband Landfolge Garzweiler konsequent dabei unterstützte, ihre Wünsche und Belange durchzusetzen. Das sei ein „Gebot der Solidarität und der Fairness, dem hier gefolgt wird.“

Insgesamt habe die ZRR 83 Projekte beschlossen, die in die Liste „Sofortprogramm plus“ aufgenommen wurden. Damit sollen, so Stephan Pusch weiter, Maßnahmen des Strukturprogramms auf den Weg gebracht werden, bevor das angepeilte Regelprogramm bis 2038 „überhaupt anlaufen kann“.

Konkret erwähnte der Landrat zwei Projekte, die unmittelbar dem Kreis Heinsberg zugerechnet werden: das Kompetenzzentrum Transfer der Land- und Ernährungswirtschaft und die Future Site in West, hinter der sich die im Landesentwicklungsplan ausgewiesene Industriefläche Lindern verbirgt. Weitere drei Projekte seien über den Zweckverband Landfolge, in dem sich Erkelenz, Mönchengladbach, Jüchen und Titz zusammengeschlossen haben, bewilligt worden. Dabei handelt es sich im das Innovation Valley, die Exzellenzregion Nachhaltiges Bauen und den Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen. Die Unterstützung des Kreises Heinsberg für dies Projekte sei ebenso selbstverständlich wir für drei weitere „Erkelenzer Projekte“, die unter den Namen „RIO“, Holzweiler – Ort der Zukunft“ sowie „Gipco advanced“ laufen. Diese drei Maßnahmen seien zwar nicht Bestandteil des Sofortprogramms plus, sondern gehörten zu einem parallel dazu aufgelegen Sonderprogramm für die direkten Tagebau-Anrainerkommunen, sie würden aber durch einen zeitnahen Beschluss auf den Weg gebracht.

Darüber hinaus sei der Kreis Heinsberg in weitere achte Projekte involviert, die Teile der Region Aachen im sogenannten Rheinischen Revier beziehungsweise das gesamte Gebiet betreffen werden.

Grundsätzlich, so der Landrat auf eine Frage der Grünen im Heinsberger Kreistag, sei festzustellen, dass es deutlich zu kurz gedacht wäre, wenn man den wirtschaftlichen Strukturwandel auf einzelne Standorte reduziere. Es gehe darum, neue ökonomische Strukturen im gesamten Revier oder zumindest in Teilräumen zu entwickeln, die zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen und Wertschöpfung ermöglichen. Insofern sei es in vielen Fällen von sehr nachrangiger Bedeutung, welche Ortsbezeichnung hinter den Projekten steht. „Wichtiger ist doch, was diese Projekte schaffen und welche Relevanz dies für die Menschen im Kreis Heinsberg hat.“

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