Worte Zur Woche Bauboom belastet Stadtkassen

Erkelenz · Überall wird gebaut. Die einen bauen sich ein schmuckes Eigenheim, andere eine Firmenzentrale, dritte gute, zukunftsweisende Schulen und wieder andere errichten neue Sportanlagen. Die niedrigen Zinsen und das eine oder andere Förderprogramm machen Bauen derzeit zu einer interessanten Sache. Zugleich aber steigen durch den Boom die Preise, wie die Kommunen immer öfter - wenig erfreut - in ihren Kassen spüren.

Worte Zur Woche: Bauboom belastet Stadtkassen
Foto: Laaser Jürgen

Vor zwei Wochen war es die Stadt Erkelenz, die dem Hauptausschuss und Stadtrat mitteilen musste, dass sich der neue Kunstrasenplatz am Cusanus-Gymnasium verteuert. Nach der Submission kalkuliert Erkelenz jetzt mit 592.000 Euro, was 142.000 Euro mehr als geplant sind. Erster Beigeordneter Hans-Heiner Gotzen führte die Steigerung darauf zurück, dass zeitgleich eine Vielzahl ähnlicher Ausschreibungsverfahren getätigt würden. Diese Woche musste nun Wegberg mitteilen, dass das für Moorshoven geplante Feuerwehrgerätehaus rund 130.000 Euro teurer als veranschlagt wird. Auch hier wies Baudezernent Frank Thies darauf hin, dass sich der Bauboom in deutlich höheren Preisen spiegele. Es steht zu befürchten, dass sich noch das eine oder andere Projekt der Städte und Gemeinden verteuern wird. Deshalb sind die Verwaltungen und Räte jetzt aufgefordert, Ideen zu entwickeln, wie darauf reagiert werden kann, um künftigen Generationen keine zu hohen Finanzlasten zu überlassen, zugleich aber auch keine notwendigen Investitionen zu unterlassen.

Um künftige Generationen ging es in dieser Woche auch in Wassenberg. Dort soll in einem Monat das Städtische Jugendzentrum JuZe seine Türen wieder öffnen. Nach einem halben Jahr der Schließung. Eine neue Fachkraft und der nach Krankheit wieder aktive Zentrumsleiter sollen dann aber nicht nur Bewährtes fortsetzen, sondern ein Konzept erarbeiten, wie Jugendliche auch in den Außenorten von den JuZe-Angeboten erreicht werden können. Bürgermeister Manfred Winkens rief den Stadtrat dazu auf, sich stärker um die Jugendarbeit zu kümmern. Zusammen mit dem Kreisjugendamt scheint Wassenberg sich auf den richtigen Weg zu machen, um aus der in Winkens' Worten steckenden Selbstkritik Positives für die Zukunft entstehen zu lassen.

(RP)
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