Erkelenzer Land Baubeginn für neue A 44

Erkelenzer Land · Der Braunkohlentagebau verändert die Autobahn-Anbindungen in der Region. Die A 61 wird teils zurückgebaut, die A 44 bis zum Kreuz Holz verlängert, das Autobahnkreuz Jackerath verschoben. Mittwoch war offizieller Spatenstich.

Die Autobahn 61 ist für das Erkelenzer Land von zentraler Bedeutung — und mit ihr sind es die Autobahnkreuze in Wanlo und Jackerath. Für den nahenden Tagebau werden die Autobahnkreuze verändert, und die A 61 wird in einigen Jahren sogar aufgegeben, so wie es im Jahr 2006 schon mit einem Teilstück der A 44 geschehen war. Gestern war offizieller Spatenstich für das gesamte Straßenbauprojekt, zu dem auch der Neubau eines A 44-Teilstücks zwischen Jackerath und Holz sowie die Verlagerung des Autobahnkreuzes bei Jackerath gehören. Rund 100 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren ausgegeben.

Mit dem Spatenstich durch Vertreter des Bundes, des Landes, der Region und der Wirtschaft haben gestern die Arbeiten für das neue Autobahnteilstück und das Autobahnkreuz begonnen. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums, lobte das ehrgeizige Projekt. Der Ausbau sorge für mehr Leistungsfähigkeit, sagte er vor mehr als 200 geladenen Gästen am Gut Kaiskorb (Bedburg). "Eine gute Infrastruktur ist die Lebensader der Industrie", betonte Ferlemann.

Nicht nur Dörfer weichen dem Tagebau Garzweiler II. Voraussichtlich ab dem Jahr 2017 wird es die A 61 zwischen den Kreuzen Wanlo und Jackerath den Dörfern gleich tun. Bis dahin braucht es Alternativen: Innerhalb von sechs Jahren soll die neue A 44 zwischen der Landstraße 241 bei Titz bis zum neuen Autobahnkreuz Jackerath auf 3,3 Kilometern mit vier Spuren gebaut werden. Von diesem Autobahnkreuz wird sie auf einer Länge von 7,2 Kilometern sechsspurig bis zum Kreuz Holz (A 46) verlängert. Sie wird dorthin über einen Damm geführt, der durch den Tagebau Garzweiler II geht.

Das neue Kreuz Jackerath wird zudem einige Hundert Meter in Richtung Bedburg verlegt. Das bestehende Autobahnkreuz wird in weiten Teilen zurückgebaut. Die bisherige Auffahrt, die viele Erkelenzer nutzen, wird allerdings beibehalten, zum Zubringer umgebaut und bis zum neuen Autobahnkreuz Jackerath verlängert. Zudem werden nach den Plänen die Autobahnkreuze in Holz und Wanlo (A 46) erweitert. Auf diesem Teilstück wird die Autobahn 46 außerdem sechsspurig ausgebaut. In den kommenden sechs Jahren werden auch 14 Brücken neu entstehen, drei müssen umgebaut werden.

Nachdem die alte A 44 im Jahr 2006 für den Tagebau zurückgebaut wurde, laufen die Verkehrsströme vorrangig über die A 61 und A 46. Allein über die A 61 rollen täglich rund 80 000 Fahrzeuge mit einem hohem Schwerlastanteil. Das Verkehrsaufkommen wird sich weiter steigern. 2035 sollen 90 000 Fahrzeuge täglich die A 44 neu nutzen.

(prei)
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