Erkelenz Ballett in all seinen Facetten

Erkelenz · 230 Kinder des Schwanenberger Ballett-Studios Schwanensee sorgten in der Hückelhovener Aula für eine tolle Aufführung von "Geschichten aus Tausendundeiner Nacht". Auch die Kostüme waren höchst eindrucksvoll.

schwanenberg/HÜCKELHOVEN Wo anfangen? Bei den prächtigen und funkelnden orientalischen Kostümen, den gelungenen Requisiten, dem eindrucksvollen Bühnenbild, das mit wenigen Handgriffen mal einen Palast, mal einen Markt und mal ein Schiff darstellte, oder der choreographischen Umsetzung der "Geschichten aus Tausendundeine Nacht"? Eine berechtigte Frage angesichts der eindrucksvollen, gelungenen und phantastischen Aufführung des Schwanenberger Ballett-Studios Schwanensee in der Aula Hückelhoven.

Zumal die tänzerische Leistung der 230 Mitwirkenden die Zuschauer begeisterte. Zeigten die Tänzer ihrem Alter entsprechend doch die ganze Bandbreite des klassischen Balletts, angefangen von einfachen Grundpositionen über Arabesque, Attitude über Pirouetten bis hin zum Pas de Deux (Duetttanz). Letzteren durften die Tänzerinnen mit Gasttänzer Silviu Preda, der in der Aufführung die Rolle des Königs Schahriyar einnahm, einüben.

Grausamer König Schahriyar

Dies hob Ballettlehrerin Angela Kus hervor, unter deren Leitung die Tänzer ab einem Alter von drei Jahren die Schrittfolgen und Choreographien einstudierten. Mit den Worten "jetzt kommen die Hauptpersonen, ihre Kinder" begannen die Geschichten. Das Tor zum Palast von König Schahriyar öffnete sich, Händlerinnen mit Körben zogen anmutig auf die Bühne. Die Geschichte nahm ihren Lauf: Schahriyar wird von seiner Frau mit dem Koch betrogen, die er beide tötet.

Von nun an heiratet er nur noch Frauen für eine Nacht und lässt sie dann töten. Dies ändert sich erst mit Schahrasad (Sina Rübel/Eva Imkamp), die den König heiratet und ihm Nacht für Nacht Geschichten von Aladin, Alibaba und Sindbad erzählt, so dass Schahriyar sich am Ende in sie verliebt und das Töten vorbei ist.

Die Geschichten selbst wurden tänzerisch mit vielen Einfällen dargeboten. Personifizierte Orangen, Weintrauben, Küken und Bienen belebten das Markttreiben. Ein gelungener Einfall, um auch die Kleinsten in die Aufführung einzubinden. Niedlich, wie die Kinder sich im Takt der Musik entsprechend ihrer Rolle bewegten. Gleiches galt auch für Sonnenstrahlen, Mäuse, Sand, Edelsteine und Saphire bei Aladin (Pia Caspers) sowie für Schmetterlinge, Bäume, Perlen bei Alibaba (Evelyn Henßen). Ebenso eindrucksvoll die Umsetzung der Schiffsreise von Sindbad (Annette Leupold) mit seinen Matrosen. Mit Tüchern wurden Wellenbewegungen vor einem Schiff erzeugt. Dazwischen bewegten sich glitzernde Fische und eine Meerjungfrau (Anna Jäger) auf Spitzen.

Der Aufmarsch der Kannibalen mit wilden Haaren, bei denen zwei betrunken Matrosen im Kochtopf mit einer personifizierten Karotte landeten, war eine weitere gelungene Umsetzung. Die Zuschauer hatten jedenfalls ihre ganz persönlichen Favoriten – ihre Kinder.

(RP)
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