Ausstellung in Erkelenzer Volksbank Martina Zilles: „Wie Malen mit Licht“

Erkelenz · In ihrer Ausstellung „Lust und Laune“ in der Erkelenzer Volksbank zeigt die Künstlerin leuchtende Glasarbeiten.

 „Wirrpunkt“ nennt Martina Zilles die aus zähflüssigen Glassträngen durchbrochen geformte Kugel, welche in ihrem Inneren einen Ball aus Metallgewirr verbirgt. Durch die freie Kombination der beiden kontrastierenden Materialien schafft sie eine leicht wirkende Verbindung und löst die Gegensätzlichkeit auf.

„Wirrpunkt“ nennt Martina Zilles die aus zähflüssigen Glassträngen durchbrochen geformte Kugel, welche in ihrem Inneren einen Ball aus Metallgewirr verbirgt. Durch die freie Kombination der beiden kontrastierenden Materialien schafft sie eine leicht wirkende Verbindung und löst die Gegensätzlichkeit auf.

Foto: Renate Resch

Transparenzen, schillerndes Glas und Spiele mit Licht bestimmen die Ausstellung „Nach Lust und Laune“ der Wegberger Künstlerin Martina Zilles in der Volksbank Erkelenz, deren großzügiges Foyer den Arbeiten Raum und Freiheit gibt, um zu wirken. Die zusätzlich angebrachten Lichtquellen lassen besonders die Glasarbeiten schimmern und strahlen. Leuchtende Farbeindrücke spielen oftmals eine Rolle, doch nicht immer. Die Reduktion der abstrakten Gestaltungen bezieht sich oft auch auf die Farbigkeit. Viele von Zilles Glasarbeiten wirken ausschließlich durch Form, Haptik und Oberflächenstruktur.

„Ich male, was mir gerade einfällt“, erklärt die Künstlerin, die inzwischen im zwölften Jahr in der Tüschenbroicher Ölmühle ihr Atelier hat. Sie experimentiert gern und benutzt unterschiedliche Materialien und Farben. Als Technik ihrer Malerei wählt sie das Spachteln. „Seit ich mit Glas arbeite, wird der Eindruck auch in der Malerei dreidimensionaler“, stellt die Künstlerin fest. Die Dreidimensionalität verleiht ihren Arbeiten Tiefe. „Man hat das Gefühl, man könnte hineingehen“, beschreibt sie. Doch auch das Spiel mit Licht fasziniert sie.

Für sich selbst hat Martina Zilles die alte Technik der Hinterglasmalerei neu entdeckt. Sie legt dabei mehrere einzeln bemalte Scheiben hintereinander und erhält so einen ganz neuen Gesamteindruck. Kombiniert mit fluoreszierenden Farben leuchtet die Arbeit in der Räumlichkeit. „Wenn man durch die Welt reist und viele Skylines sieht, nimmt man diese mit in seine künstlerischen Arbeiten“, bemerkt sie.

Die inneren Bilder ihrer Reisen und Eindrücke von Spaziergängen und der alltäglichen Umwelt geben ihr den Stoff für ihre künstlerische Auseinandersetzung. Mit ihrer „Kiste der Erinnerung“, wie sie es nennt, welche beim Malen geöffnet wird, und den Eindrücken, die dabei hochkommen, gestaltet sie spontan und abstrakt ihre Werke.

In der Regel ist Martina Zilles unpolitisch in ihren Kunstwerken. Doch einige tragen trotzdem eine deutliche Botschaft. „Atlantis“ nennt sie das geschmolzene Glas im Sandbett, das durch mehrfaches Schmelzen bei 950 Grad Celsius rekristallisiert wurde. Das an ein Labyrinth aus Kratern erinnerndes Werkstück ist optisch ästhetisch, mahnt jedoch gleichzeitig, nicht noch mehr Städte durch den Klimawandel im Meer versinken zu lassen. „Wirrpunkt“ nennt sie die aus zähflüssigen Glassträngen durchbrochen geformte Kugel, welche in ihrem Inneren einen Ball aus Metallgewirr verbirgt. Durch die freie Kombination der beiden kontrastierenden Materialien, schafft sie eine leicht wirkende Verbindung und löst die Gegensätzlichkeit auf.

Das Projekt „Unity in Diversity“ bei dem bereits in der dritten Generation, entsprechend dem Leitsatz der Charta der internationalen Stadt Auroville in Indien, Menschen aus dreißig Nationen friedlich zusammenleben, inspirierte Martina Zilles zu einer Arbeit aus Glas und Keramik. Besonders geformte Ringelemente aus satiniertem Glas und bis an die Verglasungsgrenze gebrannte Keramik lassen sich wie ein Puzzlespiel neu anordnen und unterschiedlich zusammenstecken.

Die gebürtige Mönchengladbacherin lebt seit mehr als 20 Jahren in der Mühlenstadt Wegberg und fühlt sich dort Zuhause. Martina Zilles könnte sich nicht mehr vorstellen, woanders zu leben und zu arbeiten. „Ich lebe mit der Natur“, verrät die Künstlerin. Ihre Mutter war Keramikerin, von der sie ihre Liebe zum Handwerk geerbt hat. Durch ihren Lebenspartner Detlef Tanz kam sie dann mit der Arbeit mit Glas in Berührung. „Die Beschäftigung mit Glas ist für mich wie Malen mit Licht“, umschreibt sie den momentanen Schwerpunkt ihrer Arbeiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort