Ausstellung in Erkelenz Kunst mit Licht an schönen Orten

Erkelenz · Zur Ausstellung „Alter Friedhof im Kunst Licht“, die am Wochenende in Erkelenz stattfand, kamen viele Besucher. Sie waren erstaunt und begeistert von den Möglichkeiten, die der Alte Friedhof als Ausstellungsort eröffnet.

 Die Installation „Avatar“ von Gerd Blum schafft eine Brücke zu den überirdischen Seelenwesen.

Die Installation „Avatar“ von Gerd Blum schafft eine Brücke zu den überirdischen Seelenwesen.

Foto: Renate Resch

Alten Friedhöfen wohnt eine ganz besondere Aura inne. Die Stille von Jahrzehnten ist in ihnen zu spüren. Sie strahlen Ruhe und Besinnlichkeit aus und übertragen diese auch auf die Besucher. Der alte Friedhof in Erkelenz ist als Park noch wenig bekannt. In der Brückstraße verbirgt er sich hinter hohen Mauern und grazilen Eisentoren. Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde dort zum letzten Mal jemand beigesetzt. Inzwischen ist er ein Ort der Ruhe und für Besucher täglich geöffnet. Ein Förderkreis kümmert sich um alle Belange.

„Da liegen Erkelenzer Geschichten“, sagt Elke Bürger, die zusammen mit Gerd Blum an diesem besonderen Ort in Erkelenz ihre künstlerischen Arbeiten mit Licht ausstellt. Es ist ihr wichtig, dass der Titel „Alter Friedhof im Kunst Licht“ nicht falsch verstanden wird. „Wir machen Kunst mit Licht an schönen Orten, das bedeutet, die Kunst steht im Vordergrund“. Es geht nicht darum, buntes Licht in unterschiedlicher Erscheinung zu zeigen, sondern den Mittelpunkt bilden die künstlerischen Arbeiten.

Beide Künstler schaffen mit ihren Installationen und Werken eine besondere Atmosphäre. Am Eingang steht eine hohe Säule, die sich aus unzähligen kleinen Lichtern zusammensetzt. „Sie stand bereits an der Burg in Erkelenz“, erläutert Gerd Blum. Auf einer Straße des Lebens, welche mit kleinen Lichtern ihren Weg zeichnet, können Besucher zum Licht, also zu einer beleuchteten Heiligenstatue gehen, entlang poetischer Satzstücke. Ein überdimensional großer Schaukelmond, in dem man sitzen und sich gemächlich hin und her wiegen lassen kann, ist mit Neonfarbe bestrichen und somit auch in der Dunkelheit sichtbar. Unter einem Baum mit phosphoreszierenden Sternen lädt er dazu ein, sich in die Kulisse des geschaffenen Amphitheaters aus umgedrehten Schubkarren mit Leuchtband zu setzen und zu lauschen.

Die Märchenerzählerin Gabriele Claßen, erzählt dort mit ihrer tragenden, weichen Stimme für die zahlreich erschienen und faszinierten Kinder zur Abendstunde ihre Geschichten: „Es war einmal vor langer Zeit an einem Ort, an dem es so viele Geschichten gab, dass die Menschen sie einfingen…“

An drei Orten des mit Kerzenlicht und kleinen Leuchten illuminierten Parks waren Gedichte von Alice Müllers-Bonsack zu hören. Die besinnlichen Worte kamen von irgendwo aus dem Grün und luden zum Verweilen und Nachdenken ein. Auf dem Weg, vorbei an ehemaligen Gräbern, bilden unterschiedlich große Windlichter ein großes, leuchtendes Kreuz.

Elke Bürger stellte beleuchtete Bilder und Objekte aus, die gemeinsam mit dem Licht einen unnachahmlichen Ausdruck erhielten und gewann mit ihren Installationen,die im Dunkeln leuchteten, viel Aufmerksamkeit.

„Es kamen auch viele Anwohner, die Licht gesehen haben und neugierig geworden sind“, erzählt Elke Bürger. „Viele Besucher waren erstaunt, was man aus dem alten Friedhof so machen kann“. Es ist mit eine Absicht der Initiatoren verbunden, den alten Friedhof als interessanten Ort und Park für die Erkelenzer bekannter zu machen und seine Besonderheit zu zeigen.

Leider mussten die Künstler feststellen, dass die hohe Mauer und die abgeschlossenen Tore über Nacht Menschen mit böser Absicht nicht fernhalten. Es wurden in den Nächten zwischen den Ausstellungstagen Strahler, Gläser und Getränke gestohlen.

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