Ausstellung im Haus Spiess Fotofreunde stellen aus

Erkelenz · „Dinge“ heißt die neue Ausstellung der Erkelenzer Fotogruppe im Haus Spiess. Die Gruppe erklärt, warum auch ein Stillleben voller Tiefe stecken kann.

 (V.l.) Paul Mertens, Michael Borgulat, Nathalia Maibach und Martin Köller präsentieren vier der Motive der Ausstellung.

(V.l.) Paul Mertens, Michael Borgulat, Nathalia Maibach und Martin Köller präsentieren vier der Motive der Ausstellung.

Foto: Christos Pasvantis

Der Titel ist bewusst banal gehalten – doch bei genauer Betrachtung verbergen sich meistens gerade im Alltäglichen die größten Besonderheiten. „Dinge“ heißt die Ausstellung, die die Fotogruppe Erkelenz ab dem kommenden Wochenende für insgesamt vier Wochen im Haus Spiess zeigen wird. Die Vernissage beginnt am Freitag, 13. Mai, um 19.30 Uhr. Zu sehen sind dann knapp 70 Fotos.

„Wir wollten uns diesmal dem Thema Stillleben annehmen, wir wollen Alltägliches, Banales, Konstruiertes oder Surreales zeigen“, erklärt Michael Borgulat, der Leiter der Kunstgruppe. Da sei zum Beispiel das Bild von Paul Mertens, der Seifenblasen fotografiert hat – allerdings in einer Konstellation und einem Farbspektrum, das stark an Planeten erinnert. „Man könnte in dem Bild mehrere Welten erkennen, die zu einer Komposition zusammenkommen. Eine Seifenblase sieht fast aus wie der Jupiter“, erklärt Borgulat. Er selber hat unter anderem ein Weinglas fotografiert, in dem ein Felsbrocken steckt. „Der Betrachter soll sich fragen: ,Was soll das?‘“, erklärt der Künstler.

Nathalia Maibach hat für ein Foto Teig auf einem Backblech ausgerollt und mit verschiedenem Gemüse ein Bild arrangiert, das wie eine blühende Wiese aussieht.  Die Botschaft: „Man kann auch in einem so alltäglichen Ort wie der Küche kreativ werden und sie in eine Blumenwiese verwandeln.“ Zwei Cognacgläser, bereit zum Anstoßen, hat Martin Köller in Szene gesetzt. „Die Geschichte dahinter kennen wir nicht, wir müssen sie uns selbst ausmalen“, sagt Borgulat.

Die Fotogruppe Erkelenz gibt es in verschiedensten Formen bereits seit 1957. „Eigentlich sind wir ein Kurs der Volkshochschule, der sich an jeden richtet, der sich für Fotografie interessiert“, erklärt Michael Borgulat, der selbst schon viele Jahre Mitglied der Gruppe war, bevor er 2007 zum Leiter wurde. Die Anzahl der Mitglieder variiert, lag in den vergangenen Jahren zwischen elf und 25. „Die Pandemie hat natürlich auch bei uns reingehauen. Jetzt wollen wir wieder durchstarten“, sagt Borgulat.

Die Gruppe trifft sich regelmäßig, um über Fotos zu diskutieren, Lob oder Verbesserungsvorschläge zu verteilen. Kaum jemand bringt dabei professionelle Erfahrung mit, die Mitglieder eint jedoch die Lust und Leidenschaft an der Fotografie. „Es ist ein tolles, aber auch anspruchsvolles Hobby. Wir stellen aber überhaupt keine Ansprüche, man muss keine Praxiserfahrung haben, um mitzumachen.“

Für jedes Treffen überlegen sich die Fotofreunde ein Thema, zu dem sie ein Foto mitbringen und gemeinsam besprechen. „Das kommt immer aus der Gruppe heraus. Langweilig wird es jedenfalls nie“, sagt Michael Borgulat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort