Erkelenz Aufstockung genau nach Plan

Erkelenz · Zurzeit sind Maler und Fliesenleger bei der Arbeit. Im Mai wird die Erweiterung des Gartentrakts am Hermann-Josef-Krankenhaus eröffnet. Geräumige Zimmer und Funktionsräume mit modernster Technik erwarten die Patienten.

Ein Krankenhaus zieht um
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Baustellenlärm hat das Erkelenzer Krankenhaus in den vergangenen Jahren begleitet — im Mai wird damit vorerst mal wieder Schluss sein. "Wir liegen mit der Aufstockung des Gartentrakts um zwei Geschosse gut im Zeitplan", sagte Verwaltungsdirektor Wolfgang Salz gestern bei einem Rundgang mit der RP durch die Baustelle. Für Mai ist die Eröffnung geplant.

Die Aufstockung bringt dem Krankenhaus ein Mehr an 34 Betten, wovon vor allem die internistische Abteilung/Kardiologie (plus 25 Betten), Chirurgie (plus 5) und die Geriatrie (plus 7) profitieren. Das freilich bedeutet nicht, dass die zusätzlichen Betten auch im Neubau liegen. Dort entsteht im zweiten Obergeschoss eine Station mit 16 Betten primär für die Gastroenterologie, das neue 3. Obergeschoss beherbergt ab Mai die Wochenstation mit drei hochmodernen Kreißsälen, die dann endlich aus dem Keller verschwinden.

Abteilungen auf einer Ebene

Ab Frühjahr werden die Abteilungen in Alt- und Neubau so organisiert sein, dass sie auf einer Ebene liegen: die allgemeine Gynäkologie (Altbau) etwa und die Wochenstation im zweiten Obergeschoss, erläutert Salz das Prinzip.

Da zurzeit die Arbeiter bei der Feininstallation sind, Fliesenleger und Maler am Werk sind, ist vom wohnlichen Design der künftig in warmen braun-beige-Tönen gestalteten neuen Wochenstation noch nichts zu sehen. Doch der stellvertretende technische Leiter Guido Rieger, zugleich Fachmann für die Medinzintechnik, hilft der Fantasie auf die Sprünge, während er die bislang noch leeren Kreißsäle verschiedener Größe — zwei davon sind mit Wannen (u.a. für Wassergeburt) ausgestattet — und die Zusatzräume vorstellt: den geräumigen Aufenthaltsraum für Mütter, das Stillzimmer, Überwachungs- und Therapiezimmer für Babys.

Kräftig investiert hat das Haus für die Wöchnerinnen in neue hochmoderne Elektronik, beispielsweise ein CTG-Monitoring (Wehenüberwachung), bei dem die Hebammen in allen Funktionsräumen per Bildschirm die Wehen der werdenden Mütter überwachen können. Auch den Alpträumen junger Eltern von entführten oder vertauschten Babys soll in Erkelenz künftig der Boden entzogen werden — dank eines sogenannten Baby-Guard-Systems: Sensoren in den Armbändchen von Mutter (Vater) und Baby sowie in den Türrahmen der Wochenstation machen jeden "Weg" von Neugeborenen nachvollziehbar.

Rund sechs Millionen Euro kostet die aktuelle Krankenhauserweiterung, die laut Wolfgang Salz über die Krankenhauspauschale finanziert wird. Baubeginn war im Januar 2010. Das Land hatte dem Hermann-Josef-Krankenhaus grünes Licht für eine dritte Erweiterung gegeben, weil im internistischen, aber auch im chirurgischen Bereich die Patientenzahlen eine Aufstockung der Bettenzahl nahelegten.

(RP)
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