Erkelenz Auf der Mispelroute in den Frühling

Erkelenz · Mehr als 100 Teilnehmer starteten gestern Vormittag in die Fahrradsaison 2015. Die Route entlang der Mispelbäume war auch beim "7. Erkelenzer Fahrradfrühling" eine der beliebtesten. RP-Mitarbeiterin Jessica Balleer radelte mit.

 Neben den geführten Radtouren und einem Showprogramm auf der Bühne hatte der Fahrrad-Frühling wieder viele Informationen für Zweiradfahrer zu bieten. Örtliche Händler präsentierten ihr Angebot.

Neben den geführten Radtouren und einem Showprogramm auf der Bühne hatte der Fahrrad-Frühling wieder viele Informationen für Zweiradfahrer zu bieten. Örtliche Händler präsentierten ihr Angebot.

Foto: Jürgen Laaser

Der steilste Anstieg der Mispelroute Spezial kommt nach fast zehn Kilometern: Als 48 Teilnehmer auf der Bellinghovener Brücke einen Gang herunterschalten und ordentlich ins Treten kommen, überholt ein 80-Jähriger fast leichtfüßig das Feld: Hans Kuhlen war mit seinem E-Bike auf der Strecke rund um die Erkelenzer Mispeldörfer und lag damit ganz im Trend der Zeit: "Electro-Bikes werden beliebter, weil man seine Reichweite einfach verdoppeln kann", sagte Uwe Schmidt vom "Zweirad-Center Schmidt" auf dem Marktplatz, dem Startpunkt des "7. Erkelenzer Fahrradfrühlings". Außerdem werde mehr auf Qualität geachtet, "weil das Fahrrad heute eine größere Rolle im Freizeitbereich spielt".

Während die Experten vom "Zweirad-Center" und "Die Werkstatt" in der Innenstadt die Trends vorstellten, bereiteten sich neben der Bühne schon Tänzerinnen der Gruppe "Ballett und Bewegung" (Ballettstudio Martina Hardt) und die Einradfahrer des TV Arsbeck-Büch auf ihre Showeinlage vor. Weit über 100 Radfahrer aber hatten dafür zunächst keinen Blick: Sie sammelten sich am Alten Rathaus, dem "Knotenpunkt 81", um auf den vier Routen in die Fahrradsaison zu starten. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer folgte dabei Peter Lenzen und Wilfried Mercks, die die Mispelbaumtour Spezial führten - gottlob noch bei passablem Wetter vor Einsetzen des Regens am Nachmittag.

Am Franziskanerplatz gibt es die erste von vier "Wissens-Tankstellen" der 15-Kilometer-Route. Als die Gruppe Borschemich (neu) links liegenlässt und von Heinz Büschkens am ersten Mispelbaum in Mennekrath empfangen wird, zeigt der Tacho bereits 3,1 Kilometer an. Noch fasziniert von der 700 Jahre alten Dorfgeschichte Mennekraths, führen die nächsten Kilometer zurück in die Moderne: In Neuhaus ist nicht nur der Duft frischer Rapsfelder eindrücklich, sondern auch der Blick auf die politischen Aufgaben der Stadt. Kulturgut folgt zwischen Terheeg und Wockerath, wo alte Höfe und Maibäume den Radweg säumen. Um 12.20 Uhr ist Kückhoven in Sicht. Nach 8,2 Kilometern stehen die Radfahrer am Sportplatz des sieben Jahrhunderte alten Dorfs, wo einst Herzoge den Ausblick auf den Erkelenzer Kirchturm genossen - und heute ein Mispelbaum wächst. Ein zweiter Blick auf die Tachoanzeige bestätigt, worauf die leicht geröteten Gesichter hinweisen: Das durchschnittliche Tempo liegt bei moderaten 14,75 km/h.

Über die Bellinghovener Brücke, an der die sieben E-Biker ihre Stärken ausspielen, geht es nach anderthalb Stunden zurück. Am Kölner Tor sind 14,6 Kilometer geschafft. Zum Shoppen am verkaufsoffenen Sonntag bleibt da noch genug Zeit. Doch bevor die Radfahrer wieder den Markt bevölkern, sich über das Erlebte austauschen, legen Peter Lenzen und Wilfried Mercks noch den Stopp an Tankstelle Nummer vier ein, die "Worms" heißt: Zu einer echten Mispelroute gehört auch der typische Mispellikör.

(jessi)
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