Fitnessstudios auch in Erkelenz wieder offen Auf Wohlfühlfaktor wird gerne verzichtet

Erkelenz · Seit Wochenbeginn darf auch in Fitnessstudios wieder Sport getrieben werden, wenn die entsprechenden Maßnahmen in Sachen Abstand und Hygiene eingehalten werden. Das I2 in Erkelenz hat sich gut mit der neuen Lage arrangiert.

 I2-Studioleiter Julian Rönnebeck gibt einer Kundin Tipps: Mit dem entsprechenden Abstand und Maske ist das auch unter den strengen Hygiene-Auflagen möglich.

I2-Studioleiter Julian Rönnebeck gibt einer Kundin Tipps: Mit dem entsprechenden Abstand und Maske ist das auch unter den strengen Hygiene-Auflagen möglich.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Nicht nur Gastronomen durften in dieser Woche aufatmen, weil sie nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder Gäste empfangen durften, auch Fitnessstudios stehen ihren Mitgliedern – die Einhaltung der Hygiene- und Infektionsschutzstandards vorausgesetzt – wieder zur Verfügung. „Da habe ich sehnsüchtig drauf gewartet. Wir sind im Kreis Heinsberg ja schon länger gebeutelt als anderswo. Das war längst überfällig“, sagt der Erkelenzer Thorsten Frings, der dem Sport als Vereins- und Personal Trainer sehr verbunden ist. Dementsprechend ist er in seiner Heimatstadt gleich in zwei Fitnessstudios aktiv, die er für sein eigenes Training und das mit Kunden nutzt.

So absolvierte er am Montag gleich zwei Einheiten, eine in der relativ neuen, 24 Stunden geöffneten I2-Fililale an der Aachener Straße, die andere in der Fitness Hall an der Gerhard-Welter-Straße. Sein Eindruck: Das Training klappt unter den Auflagen der Corona-Schutzverordnung gut. Wobei die Studios recht kurzfristig reagieren mussten. „Wir haben zwar gehofft, dass es bald wieder losgeht. Aber dass es dann so schnell geht, damit haben wir nicht gerechnet“, sagt Julian Rönnebeck, der das I2-Studio an der Aachener Straße leitet. Es gibt ein weiteres in Erkelenz und eines in Wassenberg.

Nur gut, dass Rönnebeck schon länger die Idee hatte, für den Fall der Fälle die I2-App so anpassen zu lassen, dass darüber feste Zeiten für das Training gebucht werden können. So konnten am Montag Szenen wie in anderen Studios in Deutschland verhindert werden, wo bewegungshungrige Menschen in langen Schlangen auf ihr Training warteten. Weil das Update für die App kurz vorher fertig geworden war, konnten sich die Mitglieder 90-Minuten-Einheiten buchen. Das soll auch bis auf weiteres so fortgesetzt werden. „Davon profitieren beide Seiten. Jeder Kunde hat die Chance, Trainingszeit zu bekommen und wir können besser planen“, erklärt Rönnebeck.

Und genau zu planen, ist in diesen Zeiten wichtig, das erfordern die allgemeinen Corona-Auflagen für Fitnessstudios. Zu den größten Herausforderungen gehört es, den zur Verfügung stehenden Raum so aufzuteilen, dass der gebotene Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. Auch in dieser Hinsicht hilft im I2 die App, denn so kann gesteuert werden, dass sich zum Beispiel maximal 80 Mitglieder gleichzeitig in der rund 800 Quadratmeter großen I2-Filiale an der Aachener Straße aufhalten. Theoretisch ist da sogar noch Luft nach oben, doch es soll sich zunächst alles einspielen. Denn es muss auch penibel darauf geachtet werden, dass die Abstände zwischen den einzelnen Trainingsgeräten groß genug sind. Deswegen wurden einige Geräte gesperrt.

Was das Tragen von Masken anbelangt, wurden die Maßnahmen unter der Woche noch mal verschärft. Es bleibt zwar dabei, dass die Studiobesucher während des Trainings keinen Schutz tragen müssen, doch nach einem Besuch des Ordnungsamts im I2 am Dienstag gab es die Anweisung, dass beim Wechseln der Geräte eine Maske zu tragen ist.

Damit die Maßnahmen auch möglichst schnell in Fleisch und Blut übergehen, haben sich die Mitarbeiter von Julian Rönnebeck zunächst darauf konzentriert, die Mitglieder bei der Einhaltung der Hygienemaßnahmen zu unterstützen. Denn ihm ist verständlicherweise sehr daran gelegen, dass es keine Beanstandungen gibt. „Denn natürlich haben wir Sorge, dass die Infektionszahlen wieder steigen und die Maßnahmen wieder verschärft werden.“  So lassen sich die I2-Studios auch wegen der in diesem Bereich schwer umsetzbaren Hygieneregeln noch Zeit, bis das Kurssystem wieder anläuft, obwohl das schon möglich wäre. Stand jetzt soll es am erst am 18. Mai weitergehen.

Was die Fitnessstudios aktuell nicht anbieten können, ist der normalerweise so wichtige Wohlfühlfaktor. Denn neben Umkleiden und Duschen müssen im Wellnessbereich auch Saunen, Solarien und Schwimmbecken geschlossen bleiben. Da das I2 komplett auf ein gastronomisches Angebot in seinem Loungebereich verzichtet, ist aktuell auch kein Platz für freundschaftliche Begegnungen.

„Damit kann ich leben. So ist man fokussierter und zieht sein Training effektiver durch“, sagt Thorsten Frings. Er macht allerdings auch keinen Hehl daraus, dass er sich auf den Tag freut, wenn alles wieder normal läuft. „Denn es macht die familiäre Atmosphäre aus, dass man auch mal einfach ein bisschen quatscht.“ Wann es aber wieder so weit ist, das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig ungewiss.

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