Erkelenz Anton Raky im Jubiläumsband

Erkelenz · Am Mittwoch stellte der Erkelenzer Heimatverein den 25. Band seiner Schriftenreihe vor. "Höhen und Tiefen – das Leben des Tiefbohrpioniers Anton Raky" heißt das druckfrische Werk der Düsseldorfer Studentin Ann-Katrin Struken.

 Der Heimatverein der Erkelenzer Lande präsentierte das neue Buch über Anton Raky gestern mit Ann-Katrin Struken. Die Studentin der Wirtschaftsgeschichte hat zu Raky für ihr Examen und für das Buch geforscht.

Der Heimatverein der Erkelenzer Lande präsentierte das neue Buch über Anton Raky gestern mit Ann-Katrin Struken. Die Studentin der Wirtschaftsgeschichte hat zu Raky für ihr Examen und für das Buch geforscht.

Foto: Günter Passage

Am Mittwoch stellte der Erkelenzer Heimatverein den 25. Band seiner Schriftenreihe vor. "Höhen und Tiefen — das Leben des Tiefbohrpioniers Anton Raky" heißt das druckfrische Werk der Düsseldorfer Studentin Ann-Katrin Struken.

Der Tag der Präsentation vom Jubiläumsband 25 der Schriftenreihe des Heimatvereins der Erkelenzer Lande war mit Bedacht gewählt. "Am 22. August 1943 ist Anton Raky gestorben. Das ist heute also 69 Jahre her", erläuterte im Alten Rathaus bei der Vorstellung des Buches "Höhen und Tiefen — das Leben des Tiefbohrpioniers Anton Raky" Heimatverein-Vorsitzender Günther Merkens. Der erste Band war 1981 erschienen. "Macht im Schnitt also alle 1,2 Jahre ein Buch. Darauf sind wir stolz", merkte der Vorsitzende zu Band 25 an — der erste übrigens mit einer ISBN-Nummer.

Verfasst hat den Band die angehende Wirtschaftshistorikerin Ann-Katrin Struken, die zurzeit an der Uni Düsseldorf auch ihre Masterarbeit über Anton Raky verfasst. "Eine zusammenhängende Würdigung Anton Rakys fehlte bislang. Diese Lücke hat Frau Struken nun geschlossen — und das ist ihr mehr als gelungen", freute sich Merkens.

Werk von Krings fortgesetzt

Basis für das Buch waren zwölf Kartons mit Archivmaterial über Raky, das der frühere Heimatverein-Vorsitzende Friedel Krings zusammengetragen hatte. Dessen Frau Ruth stellte diese dem Verein nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2000 zur Verfügung. Merkens erklärte: "Wir wollten das von Friedel Krings begonnene Werk zu Ende führen, mussten aber erkennen, dass uns dafür weitergehende Kenntnisse der Wirtschaft aus der Zeit um 1900 fehlten." Durch Vermittlung der Düsseldorfer Professorin Dr. Gertrude Cepl-Kaufmann, mit der der Heimatverein bereits bei der Harff-Ausstellung in Haus Spiess vor vier Jahren eng zusammengearbeitet hatte, kam der Kontakt zur Studentin Ann-Katrin Struken zustande.

Die sah sich trotz der Materialfülle vor allem vor ein Problem gestellt: "Der Nachlass von Krings enthielt, gerade was die Gründe für Rakys Weggang 1907 aus Erkelenz angeht, sehr spekulative Aufzeichnungen." Zur historischen Absicherung habe sie daher fünf Archive aufgesucht — unter anderem in Frankfurt und Wolfenbüttel. Bei der intensiven Auseinandersetzung mit Raky sei ihr eines immer wieder aufgefallen: "Als Mensch bleibt Anton Raky einem fremd. Das liegt aber auch daran, dass weder persönliche Korrespondenz noch ein Tagebuch von ihm überliefert sind. Viele Aufzeichnungen haben eher anekdotischen Charakter."

So sei er ein sehr geselliger Mensch gewesen, der auch häufig in Erkelenzer Wirtshäusern zu Gast gewesen sei. "Und sein Chauffeur war dann später der erste Fahrlehrer von Erkelenz", berichtete die Autorin, die aus Kamp-Lintfort stammt, mit einem Schmunzeln. "Das Buch ist aber beileibe keine Anekdotensammlung geworden", versicherte Merkens.

"Pflichtlektüre für Erkelenzer"

Hellauf begeistert vom neuen Band der Schriftenreihe zeigte sich Bürgermeister Peter Jansen: "Dieses Buch sollte für viele Erkelenzer Pflichtlektüre werden. Anton Raky hat schließlich enorme Verdienste daran, dass Erkelenz heute so gut dasteht. Maschinenbau gab es vor Raky in Erkelenz nicht. Er steht wie kaum ein anderer daher für unseren Slogan: Tradition und Fortschritt."

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