Erkelenz Anfangs weißer Nikolausmarkt

Erkelenz · Das Wetter bereitete dem Erkelenzer Markt vor allem am Sonntag einen schweren Stand. Viele konnten dem Besuch aber trotzdem Gutes abgewinnen. Mit dem Samstag waren die Anbieter hingegen zufriedener.

Der Erkelenzer Nikolausmarkt 2010
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Der Erkelenzer Nikolausmarkt 2010

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Was am Freitag mit einer Winterlandschaft ganz in Weiß begann, ist am Wochenende zu wenig Weihnachtlichem geworden. Besonders am Sonntag verhagelte das Wetter die richtige Stimmung. Etliche Unentwegte gab es aber doch. An rutschigen Gehwegen und nassem Nachschub aus der Luft störten sich nur wenige Besucher ernsthaft.

Kurzbesuche am Nikolausmarkt

Schneeregen fällt am Sonntag auf Hans-Jürgen Fragemanns Gesicht. Er trägt es mit stoischer Gelassenheit und mit einem zufriedenen Lächeln, das alle paar Sekunden an- und wieder abklingt. Grund dafür ist sein vierjährige Sohn Lukas, der auf dem kleinen Fahrgeschäft seine Runden dreht und zufrieden strahlt. "Er kann an keinem Karussell vorbeigehen", sagt Fragemann versonnen auf den Sohn schauend. Vom Nikolausmarkt habe er noch nicht ein Stück gesehen, bekennt er freimütig. Das werde er beim Weg zurück zur Stadthalle machen. Dort seien seine Frau und seine Tochter unterwegs. Er habe die "Bespaßung" des Kleinen übernommen. Das dauere noch. Viermal fahren habe er ihm versprochen.

Trotz des Wetters ziehen die schick weihnachtlich geschmückten Holzbuden am Sonntag — und noch mehr am Samstag — Besucher an. Weiches Nougat im großen Block wässert an einer Bude die Münder, geröstete Spezialitäten verströmen ihren charakteristischen Weihnachtsgeruch und duftender Glühwein steigt Besuchern in die Nase. Zahlreiche musikalische Auftritte auf der Bühne sorgen, mit Weihnachts-, Advents- und festlichen Liedern für die richtige Stimmung.

Trotzdem hält es das Ehepaar Ragnhild und Gerd Buk aus Erkelenz eher pragmatisch. Sie gehen — wie alle in dicke Wintersachen gehüllt — mit ihren beiden Huskys spazieren. Der Weihnachtsmarkt sei eine Art "Abstecher", sagt Gerd Buk. Lange bleibe man nicht. Das sei nichts für Aika und Sunny, die beiden Vierbeiner. Nicht die Temperaturen störten hier, Huskys sind traditionelle Schlittenhunde, sondern Gerüche und Geräusche. Etwa die lebendigen Schafe an der Krippe direkt am Alten Rathaus.

Viele Besucher behelfen sich mit Regenschirmen gegen das Wetter. So ausgerüstet bleiben manche auch länger, etwa zum Konzert des Projektchores des Stadtmusikbundes, stehen und lauschen gebannt.

Weniger Besucher als im Vorjahr?

Aus ganz anderem Grund hat es Clara und Joachim Schönhoff aus Heinsberg zum Weihnachtsmarkt verschlagen. Sie seien beide ohnehin in der Gegend gewesen, erzählen sie. Das Verlangen nach einem Stück Sahnetorte habe sie schließlich hierher getrieben. Leicht enttäuscht sind die Händler mit dem Verlauf. Bisher seien es weniger Besucher gewesen als im Vorjahr, haben einige gestern Abend erklärt. Nun hoffen sie auf den Montag.

(RP)
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