Erkelenz Altes Amtsgericht - Klarheit im Sommer

Erkelenz · 2017 angestoßene Vorhaben sollen 2018 Klärung erfahren: Grundstückproblematik im Umsiedlungsgebiet, Zukunft am Tagebaurand, Entschädigung städtischer Infrastruktur, Gipco-Erweiterung und Umgestaltung des Amtsgericht-Areals.

 Gegenüber dem Erkelenzer Bahnhof steht noch das alte Amtsgericht (l.), während das neue (r.) bereits in Betrieb genommen worden ist.

Gegenüber dem Erkelenzer Bahnhof steht noch das alte Amtsgericht (l.), während das neue (r.) bereits in Betrieb genommen worden ist.

Foto: spe

Gute 45 Minuten ist die Rede des Erkelenzer Bürgermeisters lang, die jedes Jahr am letzten Freitag vor Weihnachten beim traditionellen Schöffenessen gehalten wird - erst danach werden Grünkohl und Mettwürste serviert, beginnt im Alten Rathaus für die Ratsmitglieder und deren Gäste aus Vereinen, Gesundheitswesen, Wirtschaft sowie Verbänden der gesellige Teil. Bürgermeister Peter Jansen zog in diesem Jahr Bilanz unter ein anstrengendes Jahr, in dem große Entwicklungen vorangetrieben, längst aber nicht alle zum Ende geführt werden konnten.

Kurz vor Jahresende gestartet sind beispielsweise das Vorhaben, das Oerather Mühlenfeld zu erweitern, um weitere 1500 Neubürger für Erkelenz gewinnen zu können, oder der Zweckverband der Tagebauanrainer Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen und Titz, der die Zukunft mit dem Braunkohlenabbau und die Zeit darüber hinaus in den Blick nehmen soll. Vorangetrieben wurde 2017 auch, die Zukunft der Dörfer Venrath, Kaulhausen und Holzweiler zu planen, um ein Leben am Tagebaurand zu ermöglichen. Jansen lobte dabei das "hohe Engagement der Bürger", das er dort in diesem Jahr habe erleben dürfen. Außerdem stellte er in Aussicht, dass für Kückhoven wie auch die gesamte Stadt Erkelenz derselbe Prozess im nächsten Jahr angestoßen werde.

Gleich zum Jahresbeginn erhofft sich Jansen Klarheit darüber zu erlangen, wie die städtische Infrastruktur in den letzten Umsiedlungsorten entschädigt wird und welche Einrichtungen dort künftig erforderlich sein werden. Er berichtete in seiner Rede zum Schöffenessen von "intensiven und sachlichen Gesprächen" mit dem Bergbautreibenden RWE Power. Klärung versprach Jansen aber auch für die privaten Umsiedler, unter denen wie berichtet Unmut aufgekommen ist, weil eine Reihe von Grundstücken unterhalb des Straßenniveaus liegen sollen, was für sie zusätzliche Kosten bedeuten würden: "Seitens der Stadt wurden Kontrollmessungen durch neutrale Stellen angefordert. Derzeit lasse ich Daten aufbereiten. Es wurden seit Wochen bereits einige Gespräche zum Thema geführt sowie die Ortslage besichtigt. Mir geht es, bei allem Verständnis für die emotionale Belastung, um eine objektive Betrachtung auf solider Datenbasis. Ich gehe davon aus, dass diese im Januar möglich sein wird und dann die beste Lösung gesucht werden kann."

Um Klarheit wird es 2018 laut Peter Jansen auch an anderer Stelle gehen. Dass die Großbäckerei Kamps am Tag des Schöffenessens den Umzug nach Erkelenz vorläufig zurückgestellt hat, bedauerte Jansen, erwartete für diese Erweiterungsfläche des Gewerbegebietes Gipco im neuen Jahr aber dennoch eine ruhige Fortentwicklung. Auch mit der Eröffnung des neuen Obi-Marktes auf dem ehemaligen Rewe-Lager-Gelände rechne er: "Die Obi-Fläche hat zwischenzeitlich einen neuen Eigentümer. Letztendlich müssen wir aber davon ausgehen, dass noch einige Monate vergehen, bis es weitergehen kann." Klarheit im nächsten Sommer erwartet der Erkelenzer Bürgermeister zur Zukunft des Areals des früheren Amtsgerichts gegenüber vom Bahnhof: "Die Flächen des Landes, also das alte Amtsgericht und die leerstehende Polizeiwache, wurden endlich ausgeschrieben. Unsere angrenzende städtische Fläche folgt im Januar. Mitte 2018 werden wir wahrscheinlich erahnen können, was dorthin kommt."

(spe)
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