Protest gegen Braunkohlentagebau in Erkelenz Lage am Tagebau bislang ruhig

Erkelenz · Mehrere Bündnisse, darunter Ende Gelände und Alle Dörfer bleiben, sind in diesen Tagen mit Aktionen gegen den Braunkohlentagebau Garzweiler II aktiv. Die Polizei ist und bleibt in Bereitschaft.

 Polizisten reiten an einem Braunkohlebagger vorbei. Das Aktionswochenende von Demonstranten gegen den Tagebau hat begonnen. Verschiedene Gruppen wollen am Samstag weiter gegen den Kohleabbau protestieren. Polizei und Veranstalter rechnen mit insgesamt mehreren Tausend Teilnehmern.

Polizisten reiten an einem Braunkohlebagger vorbei. Das Aktionswochenende von Demonstranten gegen den Tagebau hat begonnen. Verschiedene Gruppen wollen am Samstag weiter gegen den Kohleabbau protestieren. Polizei und Veranstalter rechnen mit insgesamt mehreren Tausend Teilnehmern.

Foto: dpa/David Young

Das Klimacamp hat seine Zelte im Erkelenzer Land aufgeschlagen. Mehrere Bündnisse sind in der Region unterwegs, darunter „Ende Gelände“, „Alle Dörfer bleiben“ und „Fridays for Future“. Wieder geht es um den zivilen Ungehorsam, um Widerstand zu leisten gegen den Braunkohlentagebau Garzweiler II. Die Polizei hat mehrere Hundertschaften auf die Protestaktionen vorbereitet.

Am Freitag über blieb die Lage ruhig und übersichtlich, wie die Polizei Aachen auf Anfrage mitteilte. Zu diesem Zeitpunkt stand eine Demonstration in Aachen von „Fridays for Future“ und eine Blockade an der Autobahn 4 auf dem Plan, die durch die Polizei schnell geräumt werden konnte. Auf Erkelenzer Stadtgebiet blieb es dagegen ruhig.

Mit einem eindringlichen Appell wandte sich am frühen Freitagmorgen der Tagebaubetreiber RWE Power an die Demonstranten im Rheinischen Revier und teilte mit: „Bringen Sie sich und andere nicht in Gefahr.“ Der Energiekonzern hatte in diesem Zusammenhang acht Videos auf der Plattform YouTube veröffentlicht, die auf mögliche Gefahren hinweisen sollten. Das Ziel des Unternehmens war somit klar gesteckt: das Betreten der eigenen Anlagen verhindern zu wollen. Ob dies jedoch gelingt, bleibt fraglich, denn die Aktionen in der Vergangenheit haben vielfach gezeigt, dass sich die Demonstranten über die Verbote des Tagebaubetreibers hinwegsetzen.

RWE Power machte am Freitag nochmals deutlich, dass, wer auf das Gelände eindringt oder auch Arbeitsabläufe blockiert, Straftaten begeht, die das Unternehmen konsequent zur Anzeigen bringen werde, hieß es bei RWE Power. Pressesprecher Guido Steffen erklärte: „RWE trägt in den Jahren bis 2030 die Hauptlast des deutschen Kohleausstiegs. Das Unternehmen legt allein bis dahin zwei Drittel seiner Kraftwerkskapazität sowie zwei seiner drei Tagebaue still und baut rund 6000 Stellen ab. Der Hambacher Forst bleibt erhalten. Dadurch bleibt mehr als die Hälfte der für den Abbau eigentlich genehmigten Kohlevorräte unter der Erde.“

Mit diesen Aussagen geben sich die Demonstranten allerdings nicht zufrieden. Sie kritisieren unter anderem nach wie vor massiv das Kohleausstiegsgesetz des Bundes. Während die Proteste zwar bundesweit stattfinden, konzentriert sich das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ am Samstag, 26. September, in der Hauptsache um die auf Erkelenzer Stadtgebiet bedrohten Dörfer. Am Marktplatz in Hochneukirch beginnt um 12 Uhr der Marsch „Kein Grad weiter!“, der entlang der Tagebaukante in Richtung Erkelenzer Stadtgebiet führt.

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