Aktenzeichen XY Erkelenzer Bankräuber via TV-Sendung gesucht

Erkelenz · Bei „Aktenzeichen XY ungelöst...“ sucht die Polizei nach einem Täter, der 2006 auch in Erkelenz ein Geldinstitut überfallen hat. Der Täter zeichnet sich durch eine ganz besondere Masche aus. „Ein unglaublicher Fall, den wir so noch nie in XY hatten“, sagt Moderator Rudi Cerne.

 Die Banküberfälle wurden in der XY-Sendung von Mittwoch behandelt. 

Die Banküberfälle wurden in der XY-Sendung von Mittwoch behandelt. 

Foto: dpa/Matthias Balk

Die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ hat am Mittwoch eine Serie von insgesamt 14 Banküberfällen behandelt, von denen einer im Jahr 2006 auch in Erkelenz stattfand. Die polizeilichen Ermittlungen führt das Landeskriminalamt NRW im Auftrag der zuständigen Staatsanwaltschaft Aachen. Diese hofft unter anderem mit zwei Fahndungsfotos den Täter endlich dingfest machen zu können.

Denn die Serie begann bereits am 6. Mai 1998: Damals überfiel ein Unbekannter eine Filiale der Sparkasse Remscheid. Seit mindestens dieser Zeit werden in NRW und im angrenzenden Rheinland Pfalz Banküberfälle begangen, die nach Bewertung der LKA-Ermittler von ein- und demselben unbekannten, bewaffneten und maskierten Täter begangen wurden.

 Das LKA hat zwei Phantombilder des Täters angefertigt.

Das LKA hat zwei Phantombilder des Täters angefertigt.

Foto: LKA

Zu der Serie gehört auch der Überfall auf eine Filiale der Kreissparkasse Heinsberg an der Lauerstraße in Erkelenz-Gerderath am 18. April 2006. Der letzte diesem Täter zugeordnete Überfall der Serie datiert vom 16. Januar 2020 in Rees am Niederrhein.

Wie bei bei der TV-Sendung Aktenzeichen üblich, wurden einige der Fälle von Schauspielern nachgestellt. Dabei zeigte sich, dass der Täter die einzelnen Geldinstitute tagelang vor der Tat bis ins kleinste Detail ausgekundschaftet haben muss, möglicherweise sogar über Wochen hinweg. Dazu hielt er sich in verborgenen Räumen innerhalb der Geldinstitute auf und prägte sich die Örtlichkeiten ein. Dabei nutzte er auch Kameras, die er für seine Zwecke umbaute. In Erkelenz ereignete sich der Überfall am 18. April 2006 gegen 8 Uhr. Als der damals 51 Jahre alte Filialleiter die Zweigstelle an der Lauerstraße betrat, wurde er dort bereits von einem unbekannten Mann erwartet, der ihn unter Vorhalt einer Waffe zur Herausgabe von Bargeld zwang.

Während der Filialleiter den Tresor öffnete, betrat vom Täter unbemerkt eine 27-jährige Angestellte die Bank. Sie erkannte die Situation sofort, lief aus dem Gebäude und informierte die Polizei. Bis die alarmierten Beamten eintrafen, hatte der Täter jedoch samt Beute die Sparkasse verlassen. Schon damals mutmaßte die Polizei, dass der Täter zuvor schon in das Gebäude eingedrungen sein muss.

Der Täter wird wie folgt beschrieben: Er ist zirka 1,80 bis 1,90 Meter groß, etwa 50 bis 65 Jahre alt und hatte sehr wahrscheinlich blonde bis hellblonde Haare. Er war kräftig und athletisch, aber nicht dick. Er war vermutlich Brillenträger und hatte helle, von Zeugen so beschrieben als „kalte“) Augen. Die Polizei geht davon aus, dass er höchstwahrscheinlich Deutscher ist, eventuell Rheinländer. Sein Gesicht ist leicht zerfurcht beziehungsweise faltig und hat eine etwas grobe, kantige Hautstruktur. Der Unbekannte weist gute Kenntnisse im Bereich der Elektro- und Schlüsseltechnik, Tür- und Fenstermechanik auf.

Für Hinweise, die zur Festnahme des unbekannten Täters führen, sind mehrere Belohnungen von insgesamt 36.500 Euro ausgelobt.

Hinweise gehen an das Landeskriminalamt NRW, Dezernat 11 -EK Video-, Telefon 0211 9390, Völklinger Straße 49, 40221 Düsseldorf

(cpas)
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