Erkelenz "Älteste Dame" feiert großes Jubiläum

Erkelenz · Die Feuerwehr-Löschgruppe Gerderhahn ist 150 Jahre alt und damit die älteste Löschgruppe im Kreis Heinsberg. Im offiziellen Festakt ging es um den Wert des Ehrenamtes und die Bedeutung der überörtlichen Hilfeleistung.

 Die Besucher der Jubiläumsfeier ließen sich die Beladung der Einsatzfahrzeuge erklären.

Die Besucher der Jubiläumsfeier ließen sich die Beladung der Einsatzfahrzeuge erklären.

Foto: JÜRGEN LAASER

Seine älteste Dame ist fit wie nie. Klar, dass Klaus Bodden da auch sehr stolz ist, der Jubilarin die Glückwünsche persönlich überbringen zu können. Die Jubilarin - das ist die Feuerwehr-Löschgruppe Gerderhahn. Die älteste Löschgruppe im Kreis Heinsberg feierte an diesem Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen. Kreisbrandmeister Klaus Bodden zollte den Gerderhahnern Respekt und erinnerte in seiner Ansprache an den hohen Wert des Ehrenamtes.

"Viele Menschen denken ja immer noch, dass da Berufsfeuerwehrleute am Werk sind", sagte Bodden, der erneut Teile seiner Kreisfeuerwehr zur überörtlichen Hilfeleistung - diesmal, auch mit Erkelenzer Einsatzkräften, ging es übrigens nach Münster - abkommandieren musste. "Oftmals werden Solidarität und unbürokratische Hilfeleistung belächelt", so Bodden kritisch. Doch mit Blick auf Wehrleute, wie sie in Gerderhahn aktiv sind, bleibt der Chef der Kreisfeuerwehr optimistisch und zuversichtlich. "Der Einsatz der Ehrenamtlichen ist nach wie vor wichtig, gerade auch in Situationen, wie sie sich nun nach dem erneuten Unwetter gezeigt haben." Klaus Bodden schloss in seinen Dank übrigens auch die Angehörigen der Wehrleute ein.

150 Jahre Löschgruppe Gerderhahn - los ging es damals als Brandkorps, "das vielleicht gerade mal über einen Eimer und eine Hacke verfügte", sagte Löschgruppenführer Helmut van der Beek. "War man früher ausschließlich auf das Löschen von Bränden fixiert, hat sich das Aufgabengebiet der Wehren massiv geändert." Vor allem die Technische Hilfeleistung nehme einen großen Teil der Einsatzlage ein. Die Gerderhahner Löschgruppe bildet übrigens zusammen mit der Löschgruppe Schwanenberg als Schwerpunktfeuerwehr den Umweltschutzzug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Erkelenz.

Stadtbrandinspektor Wolfgang Linkens, der Leiter der Erkelenzer Wehr, bezog sich in seiner Ansprache auf die Worte Klaus Boddens: "Die Einsätze in Düsseldorf, Essen und nun in Münster zeigen, dass die Arbeit der Feuerwehr nicht am Ortsschild aufhört. Hätten wir die rund 1,1 Millionen freiwilligen Feuerwehrleute in Deutschland nicht, wären solche Einsätze und solche Hilfeleistungen nicht möglich. Und Bürgermeister Peter Jansen fragte: "Was nützt die beste Ausrüstung, wenn es die Freiwilligen nicht gäbe?" Viele Gratulanten bedankten sich mit Präsenten bei der ältesten Löschgruppe des Kreises.

Befördert wurde Daniel Küppers, der stellvertretende Löschgruppenführer, zum Brandinspektor, mit der Ehrennadel in Gold der Erkelenzer Feuerwehr wurde Helmut van der Beek ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Silber bekamen Theo Jakobs, Jochen Feiter, Ulrich Höchst, Mike Quittenden und Achim Lenzen.

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