Kreis Heinsberg Abgeordnete Seidel gegen Fachhochschule im Kreis

Kreis Heinsberg · Ein Fachhochschul-Standort im Kreis Heinsberg ist wenig sinnvoll, findet die Landtagsabgeordnete Dr. Ruth Seidl (Grüne) aus Wassenberg und schaltet sich damit in eine Diskussion ein, die die SPD vor zwei Wochen angestoßen hat. Vor dem Hintergrund, dass die Landesregierung mehr Studienplätze und dafür vier neue Fachhochschul-Standorte schaffen möchte, hatte die SPD angeregt, der Kreis möge sich als Standort bewerben.

Seidl, hochschulpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, begrüßt die Pläne zum Ausbau des Hochschulsystems. „Alleine im Jahr 2013 werden mit dem doppelten Abiturjahrgang etwa 176 000 junge Menschen eine Berechtigung zum Studium bekommen, das sind fast 70 000 mehr als heute“, sagte sie der RP. Es sei also wichtig, möglichst viele Studienplätze zu schaffen.

Allerdings hält die Grüne den von Wissenschaftsminister Pinkwart angestoßenen Wettbewerb zur Gründung neuer Fachhochschulen für die „mit Abstand teuerste Form der Erweiterung des Hochschulbereichs“. Er verfehle außerdem sein Ziel, die kurz- bzw. mittelfristige Erhöhung von Studienplatzkapazitäten, weil laut Seidl allein die Anlaufzeit bis zu einer funktionierenden Hochschule zehn Jahre betrage. Seidl: „Mit dem Geld könnte man an bestehenden Standorten ein Vielfaches der versprochenen 10 000 Studienplätze schaffen.“

Deswegen appelliert die Landtagsabgeordnete an den Kreis Heinsberg, anstatt auf eine eigene FH auf der grünen Wiese zu setzen, lieber die Bewerbung der FH Aachen auf einen Ausbau zu unterstützen. „Hier müssen wir alle Kräfte in der Region bündeln.“ Da vermutlich alle zwölf Fachhochschulen ins Rennen gehen werden, habe Aachen nur dann eine Chance, wenn es einen regionalen Konsens gebe.

(RP)
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