Erkelenz Abenteuer Schulleben

Erkelenz · Heute in einer Woche beginnt er, der viel besagte Ernst des Lebens. Die meisten i-Dötzchen in der Region fiebern ihrem ersten Schultag entgegen. Auch für die Eltern beginnt damit ein neuer Alltag.

 Immer mehr Schüler stehen unter Leistungsdruck - schon in der Grundschule.

Immer mehr Schüler stehen unter Leistungsdruck - schon in der Grundschule.

Foto: AP, AP

Gestern Nachmittag bei Viehausen in Erkelenz: Ein bisschen ratlos steht Thorsten Schotten mit Söhnchen Nils vor dem Regal mit den kunterbunten Schultornistern. Es sieht schon ein wenig geplündert aus. "Sie sind auch spät dran", muss sich der junge Vater von Mitarbeiterin Hannelore Steinbusch aufklären lassen. "Das Tornistergeschäft beginnt schon vor Weihnachten. Bereits im Oktober kommen die neuen Modelle." Und mit Blick auf die Preisschilder wird klar, warum viele Eltern das Weihnachts- oder Osterfest als günstige Geschenkgelegenheit nutzen. Samt Zubehör und Inhalt kommt man schnell auf 200 Euro und mehr.

Auf den "Toni" kommt es an

"Was sein muss, muss sein", sagt Thorsten Schotten und steuert auf einen Scout-Tornister zu: "So einen hab' ich auch schon als Kind gehabt, die sind gut." Tatsache ist: Bei der schulischen Grundausstattung setzen die Eltern auf Markenware. "Viele orientieren sich an den Ergebnissen von Stiftung Warentest", sagt Barbara Oberherr von Lederwaren Jansen in Erkelenz. Es werden gleich ganze Sets gekauft mit passender Turntasche, Stiftmappe und einigem mehr. Zwar führt Scout auch hier die Verkaufslisten an, "aber Esprit hat ordentlich angezogen in diesem Jahr", sagt Barbara Oberherr. "Die sind nicht ganz so bunt und eher etwas für Modefans." Denn während die Eltern auf eine ergonomische Form, gepolsterte Schultergurte und möglichst geringes Gewicht achten, ist für die Kinder das Motiv am wichtigsten.

Nils hat sich für das Modell "Speed" entschieden, das der Sechsjährige lieber "Schumi" nennt, weil da so viele rote Rennautos drauf sind. Dazu gibt's zum Glück noch das passende Zubehör. Doch das ist längst nicht alles. Papa Thorsten Schotten zieht eine lange Liste aus der Tasche. Für Verkäuferin Hannelore Steinbusch nichts Neues. Sie packt die von der Schule gewünschten Stifte und Hefte flink zusammen. Der Toni füllt sich.

Jil Schwehn hat das alles schon hinter sich. Nur was in die Schultüte kommt, bleibt Mama Miriams Geheimnis. Die sieht dem neuen Lebensabschnitt gelassen entgegen, weil bei ihrer ältesten Tochter Joana alles so gut geklappt hat. Ein paar Dinge galt es auszufechten, wie "nichts Süßes auf dem Pausenbrot" und "Hausaufgaben alleine machen", aber das hat sich schnell eingespielt. Bei Jil läuft's hoffentlich auch problemlos. "Sie ist ist ein selbstbewusstes Kind und lässt sich nicht unterkriegen." Ein Ganztagskind soll sie erstmal nicht werden. "Mein Mann ist als Lehrer mittags zu Hause und ich arbeite von hier aus", sagt Miriam Schwehn. Die vielen Angebote findet sie aber gut.

(RP)
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