900 Jahre Granterath „Perle in der Stadt“ feiert Jubiläum

Erkelenz · Die von Gerhard, Graf in Wassenberg, am 30. September 1118 abgezeichnete Stiftungsurkunde gilt auch in Granterath als Geburtsurkunde, obwohl der dort namentlich erstmals erwähnte Ort wahrscheinlich sogar noch älter ist.

 Gedenksteinenthüllung „900 Jahre Granterath“ mit (v.l.) Ratsherr Walter von der Forst, Bürgermeister Peter Jansen, Heinz-Gerd Jansen (Stifter der Steele), Karl Mones (Vorsitzender der Bürgergemeinschaft) und Anja Peters (Vorsitzende des Musikvereines Granterath).

Gedenksteinenthüllung „900 Jahre Granterath“ mit (v.l.) Ratsherr Walter von der Forst, Bürgermeister Peter Jansen, Heinz-Gerd Jansen (Stifter der Steele), Karl Mones (Vorsitzender der Bürgergemeinschaft) und Anja Peters (Vorsitzende des Musikvereines Granterath).

Foto: Ruth Klapproth

Das dokumentierte 900-jährige Bestehen war der willkommene Anlass für eine Jubiläumsfeier – und die Granterather haben eindrucksvoll bewiesen, wie sie zünftig ein derartiges Fest gestalten können.

Nach der Festmesse mit der Kranzniederlegung des restaurierten Ehrenmals auf dem Friedhof unter Beteiligung der Ortsvereins und der musikalischen Umrahmung des Musikvereins Granterath, der zeitgleich zum Ortsjubiläum sein 70-jähriges Bestehen feierte, und der Enthüllung einer Stele versammelten sich die Granterather und ihre Gäste zum Festakt in der Mehrzweckhalle. Während das gute Wetter zum Imbiss vor der Halle und die Ausstellung von Fotos in der ehemaligen Schule lockten, gab es in der Halle die lobenden Worte für den Jubilar. „Was jetzt ist, ist nur, weil sich andere gekümmert und eine Gemeinschaft geschaffen haben“, sagte Bürgermeister Peter Jansen. Er bescheinigte den Granterathern ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl, das sicherlich dazu beitrage, dass der Ort eine Zukunft habe.

Das Dorf, das vom stellvertretenden Bürgermeister Walter von der Forst als „Perle in der Stadt Erkelenz“ bezeichnet wurde, sei für die Menschen zur Heimat im wahrsten Sinne des Wortes geworden, bescheinigte Landrat Stephan Pusch. Er verwies darauf, dass der Begriff Heimat kein territorial begrenzter Raum sei, sondern ein Begriff, der Zusammengehörigkeit, Miteinander und gegenseitige Hilfe beinhalte. Es sei nicht selbstverständlich, dass ein Ort 900 Jahr bestehe. Wenn dies geschehe, liege das vor allem daran, dass die Menschen sich gegenseitig helfen und unterstützen und auch Menschen eine Geborgenheit geben, die ihre ursprüngliche Heimat verloren haben. Der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers (CDU) bezeichnete harmonische Ortsgemeinschaften wie die in Granterath als „Rückgrat der Gesellschaft“. In dieser Gemeinschaft habe man seine Wurzeln, zu denen man gerne zurückkomme.

Einer, der voll und ganz mit Granterath verwurzelt ist, ist Pfarrer i.R. Josef Venedey. Er springt nicht nur bei kirchlichen Anlässen ein, er lebt und liebt seinen Heimatort. „Das ist mein Ort, meine Heimat, meine Familie.“ Er ist stolz drauf, vielen seiner Freunde dieses Gefühl vermitteln zu können. „Sie kommen immer wieder gerne nach Granterath, weil auch sie sich sofort aufgenommen und wohl fühlen.“

Karl Mones als Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Granterath moderierte nicht nur den Festakt, er sprach auch bei der Wiedereinsegnung des Ehrenmals und der Stele aus Basalt, die ein Geschenk des Steinmetzbetriebs Jansen aus Körrenzig zum Festtag ist. Er dankte allen Festrednern und auch dem Musikverein Granterath, der nach dem Festakt zu einem Konzert aufspielte, und er lobte ausdrücklich die Stadt Erkelenz, die ein Herz für ihre Dörfer habe. Es sei toll, dass es möglich sei, auf dem „kleinen Dienstweg“ etwas für ein Dorf und für die Gemeinschaft zu erreichen.

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