25 Jahre Rjabinuschka-Chor Das Publikum liebt Rjabinuschka

Erkelenz · Der deutsch-russische Frauenchor Rjabinuschka feierte das 25-jährige Bestehen. Die Stühle reichten nicht aus, so viele Besucher zeigten ihre Wertschätzung für den Chor, der im Kulturleben der Stadt einen besonderen Akzent setzt.

 Der Rjabinuschka-Frauenchor erfreute bei der Jubiläumsveranstaltung mit eigenen Beiträgen.

Der Rjabinuschka-Frauenchor erfreute bei der Jubiläumsveranstaltung mit eigenen Beiträgen.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Von den Besuchern geradezu überrannt wurde der deutsch-russische Frauenchor Rjabinuschka bei seinem Jubelfest aus Anlass des 25-jährigen Bestehens. Immer wieder mussten weitere Stühle in den proppenvollen Saal des Martin-Luther-Gemeindehauses in Erkelenz herangeschleppt werden, um allen Gästen einen Platz geben zu können. Der große Andrang zeigt die Wertschätzung dieses Chores, der 1993 offiziell als Verein von russisch-deutschen Übersiedlern im Bauxhof gegründet worden war.

„Erkelenz ist für die Sängerinnen zur neuen Heimat geworden“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Walter von der Forst in seinem Grußwort anstelle des verhinderten Schirmherrn, Bürgermeister Peter Jansen. „Sie bekunden dabei immer in ihren Liedern, dass sie ihre alte Heimat nicht vergessen haben.“ Und das sei gut, denn so würde eine Brücke der Erinnerung gebaut. Für Schirmherr Wilfried Oellers (CDU-MdB) stellt der Chor eine „lebendige Integrationsgeschichte“ dar, die vorbildhaft sei. „Die Sprache der Musik verbindet.“ Die Sängerinnen hätten mit ihren Liedern einen Teil der alten in die neue Heimat hinübergetragen.

Der ehemalige Ratsherr Heinz Musch, der das Geschehen im Übergangsheim Bauxhof von der ersten Stunde an begleitet hat, erinnerte sich daran, dass immer viel gesungen wurde bei den Übersiedlern. „Das Singen befreit, die Sorgen werden geringer.“ Aus diesem Beginn sei der Chor Rjabinuschka geworden, der mit seinem Gesang diese Erinnerung ins Bewusstsein der Zuhörer trage, wenn er in seinen Liedern von Russland, der Heimat und der Liebe singe. Der Chor sei ein engagierter Mitstreiter im Städtischen Musikbund, sagte die Vorsitzende Kathrin Heinze. Ohne ihn wäre die Kulturlandschaft in Erkelenz ein großes Stück ärmer. Pfarrer Günther Jendges als Hausherr des evangelischen Gemeindezentrums, in dem der Chor von Beginn an jeweils mittwochs probt, bezeichnete Rjabinuschka als Botschafter im mehrfachen Sinne. So sei der Chor unter anderem Botschafter der Musik, Botschafter der Integration und vor allem auch ein hervorragender Botschafter der Stadt Erkelenz.

Trotz der vielen Grußworte kam der Gesang beileibe nicht zu kurz. Neben Rjabinuschka mit heiteren und melancholischen Liedern in Russisch und Deutsch wirkten die befreundeten Chöre Borussia Baal, Nostalgie aus Wiehl und Raduga aus Mönchengladbach mit und ließen die Zuhörer klatschen, singen und tanzen.

Der Name Rjabinuschka bedeute Eberesche und Vogelbeere, erklärte Chorleiterin Nadeshda Reder und stünde in Russland für die Eigenschaften der Frauen, nämlich Liebe, Treue und Fürsorge, „und er bringt Glück und Erfolg“. Ergänzt wurden ihre Worte von Minna Bersuch, die von Beginn an dabei ist und wie alle Chormitglieder in Erkelenz und der Region heimisch geworden ist. Erkelenz habe die Übersiedler mit großer Freundlichkeit aufgenommen. „Dafür waren und sind wir sehr dankbar, und wir haben auf vielfältige Weise versucht und hoffentlich auch geschafft, eine Bereicherung für diese Stadt zu sein, die nun unsere Heimat geworden ist.“

Bersuchs Hoffnung, dass dieses Jubiläum nicht das letzte des Chores sein möge, ist berechtigt. Denn nicht nur der rund 20-köpfige Frauenchor Rjabinuschka sang zur Freude der Besucher, „verstärkt“ wurde er vom wachsenden Chor der Enkelinnen.

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