Erkelenz 112 Jahre Gerderather Löschgruppe

Erkelenz · Die symbolträchtige Feuerwehrzahl bot Anlass für ein Fest mit vielen interessanten Vorführungen.

 Immer wieder spannend für Kinder ist der Umgang mit dem Löschschlauch. Genau zielen hieß es für Felix bei dieser Übung.

Immer wieder spannend für Kinder ist der Umgang mit dem Löschschlauch. Genau zielen hieß es für Felix bei dieser Übung.

Foto: Jürgen Laaser

Die 112 dient als Notrufnummer. Vor 112 Jahren wurde die Gerderather Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr ins Leben gerufen - für die 30 aktiven Kameraden, zehn Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung sowie fünf Kinder und Jugendlichen der Jugend-Feuerwehr Anlass genug, zum Tag der offenen Tür einzuladen.

Gestern präsentierten sich die Blauröcke an ihrem Gerätehaus an der Gerderather Florianstraße. "Wir möchten der Bevölkerung unsere Arbeit näherbringen", machte Löschgruppenführer Uwe Friebe deutlich. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Christoph Boller hatte er die Veranstaltung organisiert, die nicht nur den Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen, sondern auch zahlreiche befreundete Löschgruppen nach Gerderath lockte. Für reichlich Aufsehen sorgten dabei die Herrather Feuerwehrmänner: Sie entführten in historischen Uniformen in das Jahr 1860 und demonstrierten bei einer Übung, wie vor 150 Jahren Brände bekämpft wurden. Und das war ganz schön mühevoll: Mit einer alten Handpumpe wurde Wasser aus einem Löschbecken geholt, die Geräte wurden in der Kutsche von einigen starken Männern gezogen.

Wie der gleiche Brand heute mit modernster Technik bekämpft wird, zeigten anschließend die Mitglieder der Jugend-Feuerwehr. Dass bei einer Fettexplosion Wasser zum Löschen falsch ist, machten die Gerderather Gastgeber bei ihrer Übung deutlich. Friebe: "Sinnvoller ist es, eine Löschdecke einzusetzen oder einfach einen Deckel auf die Flammen zu legen." Die Löschgruppe Ratheim erklärte den Besuchern, wie mit hydraulischen Rettungsgeräten gearbeitet wird, wenn zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall Personen aus einem eingeklemmten Fahrzeug befreit werden müssen.

Ein Brandhaus, das auf den ersten Blick einer Puppenstube gleicht und vom Verband der Feuerwehren in NRW zur Verfügung gestellt wurde, machte besonders den kleinen Gästen deutlich, was passiert, wenn sich plötzlich Rauch entwickelt: Die Rauchmelder schlagen Alarm. Beim kunterbunten Gesichterschminken sowie auf der großen Hüpfburg der Kreissparkasse kamen die Mädchen und Jungen auf ihre Kosten. Außerdem durften sie mit den Feuerwehrmännern ein spezielles Rauch-Zelt betreten. Mit Hilfe einer Nebelmaschine wurde ihnen dabei die Angst vor Rauch genommen.

Die neue Drehleiter der Erkelenzer Feuerwehr wurde ausgefahren, aus Hückelhoven kam der Gefahrgut-Gerätewagen. Auch Rettungsdienst und THW informierten.

Gegründet wurde die Löschgruppe 1904 mit 36 Männern. Ein verheerender Scheunenbrand bei Gast- und Landwirt Heinrich Zurmahr hatte die Gerderather 1903 sensibilisiert für die Notwendigkeit einer eigenen Feuerwehr.

(cb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort