Himmel Und Erde Zeig dich! Sieben Wochen ohne Kneifen

Emmerich · Am Aschermittwoch hat die Fastenaktion der evangelischen Kirche begonnen. Das Motto: "Zeig dich! Sieben Wochen ohne Kneifen" gibt den inhaltlichen Rahmen vor, auf den sich die Teilnehmer für die kommenden 40 Tage einlassen.

Himmel Und Erde: Zeig dich! Sieben Wochen ohne Kneifen
Foto: Malz Ekkehart

Seit mehr als 30 Jahren lädt "7 Wochen Ohne" dazu ein, die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern bewusst zu erleben und zu gestalten. Immer mehr Menschen lassen sich jedes Jahr mit "7 Wochen Ohne" aus ihrem alltäglichen Trott bringen. Sie verzichten nicht nur auf Rotwein, Schokolade oder Zigaretten, sondern folgen auch der Einladung zum Fasten im Kopf: sieben Wochen lang die Routine des Alltags hinterfragen, eine neue Perspektive einnehmen, entdecken, worauf es ankommt im Leben.

Die evangelische Fastenaktion beginnt traditionell am Aschermittwoch und endet am Ostersonntag. Die Teilnehmenden lassen durch den Verzicht auf bestimmte Speisen oder Gewohnheiten Platz für Veränderungen und neue Perspektiven in ihrem Leben. Sie orientieren sich an diesen Gedanken: Gott gegenüber eine fragende Haltung einzunehmen und zu hören, was er zu sagen hat. Das kann dazu führen einen bekannten Pfad zu verlassen, etwas anderes auszuprobieren; etwas, das besser sein könnte. Das ist nicht immer einfach und erfordert mitunter auch Mut.

Die Passionszeit kann aber gerade deshalb ein willkommener Anlass sein, nach anderen und neuen Kraftquellen des Lebens zu suchen und damit auch Gott neu zu entdecken. Das Fastenmotto 2018 "Zeig dich! Sieben Wochen ohne Kneifen" appelliert darüber hinaus auch an den Auftrag, den Christen in dieser Welt wahrzunehmen haben: mit offenem Visier für die Sache Jesu Christi eintreten. Den eigenen Glauben mutig bekennen, auch wenn man sich damit unbeliebt macht. Im Dialog mit anderen Religionen deutlich machen, wer und was Grund unserer Überzeugung ist. In Zeiten populistischer Schmäh-Kampagnen und der Ausgrenzung von Minderheiten sich nicht verstecken, nicht untertauchen oder wegducken, sondern engagiert für die Werte eintreten, die unser Glaube vorgibt.

Wenn Christen sich zeigen, Farbe bekennen, dann nehmen sie Verantwortung für die Welt wahr. Im Einsatz für mehr Gerechtigkeit und für ein friedliches Miteinander vollzieht sich konkrete Nachfolge. Ich wünsche uns nicht nur in der jetzt beginnenden Passions- und Fastenzeit den Mut, uns zu zeigen und nicht zu kneifen, wenn es darum geht, unseren Glauben durch Worte und Taten zu bezeugen.

Thomas Brödenfeld

(RP)
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