Emmerich Wollte Sexualstraftäter seine Betreuerin töten?
Emmerich · Nächste Woche beginnt die Verhandlung gegen einen Emmericher (43). Er soll versucht haben, eine Frau zu erwürgen.
Der Fall ereignete sich Anfang Januar dieses Jahres. Der damals 42-Jährige, ein verurteilter Sexualstraftäter, durfte trotz eines Unterbringungsbeschlusses für die Forensik der LVR-Klinik in Bedburg-Hau, bereits seit fünf Jahren zuhause wohnen. In der Wohnung in Emmerich war es auch zu dem Übergriff gekommen, für den sich der Mann nun vor dem Landgericht Kleve verantworten muss. Ihm wird versuchter Totschlag, sexuelle Nötigung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft hält ihn allerdings für vermindert schuldfähig.
Am 2. Januar hatte er seine Betreuerin angegriffen, die ihn zuhause besucht hatte. Das Gespräch, das sie mit ihm geführt hatte, sei zunächst unauffällig verlaufen, Doch plötzlich sei es zu einem sexuellen Übergriff gekommen. Als sich die Zeugin wehrte, drückte er ihr laut Staatsanwaltschaft ein Kissen so fest auf das Gesicht, dass sie keine Luft mehr bekam und packte sie mit der anderen Hand an der Kehle.
Es kam zu weiterer Gewaltanwendung, bis sich die Frau schließlich befreien und aus der Wohnung flüchten konnte. Auch der Angeklagte ergriff die Flucht. Sie führte ihn offenbar über Ostwestfalen nach Sachsen-Anhalt und schließlich nach München, wo ihn die Polizei dann am 15. Januar verhaften konnte.
Der Emmericher befand sich bereits seit 1999 in der Unterbringung im psychiatrischen Krankenhaus Bedburg-Hau. Aufgrund einer so genannten Dauerbeurlaubung durfte er in seiner eigene Wohnung in Emmerich leben. In dieser Zeit ließ er sich nichts zu schulden kommen. Seine Unterbringung hätte im März zur Bewährung ausgesetzt werden sollen. Aus diesem Grund hatte ihn auch die Betreuerin aufgesucht.
Der Angeklagte hat die Tatumstände eingeräumt, bestreitet jedoch, in Tötungsabsicht gehandelt zu haben. Die Hauptverhandlung beginnt am 10. September, drei weitere Verhandlungstermine sind angesetzt.
