Wochenmarkt Coronakrise: Der Markt ist voller

Die Beschicker loben ihre Kunden, weil sich alle an die Abstandsgebote und Verhaltensregeln halten. Es kaufen sogar mehr Leute ein als vorher, weil sie ihre Lebensmittel lieber draußen als in einem Geschäft kaufen wollen.

Käsehändler Iwan Vierbergen hat beobachtet: „Die Leute sind sehr diszipliniert. 98 von 100 Leuten halten sich an die Hygieneregeln. Die restlichen zwei werden von den anderen korrigiert.“

Käsehändler Iwan Vierbergen hat beobachtet: „Die Leute sind sehr diszipliniert. 98 von 100 Leuten halten sich an die Hygieneregeln. Die restlichen zwei werden von den anderen korrigiert.“

Foto: hartjes

Wochenmarkt am Mittwoch auf dem Geistmarkt: Die einzelnen Stände stehen weit auseinander, zwischen den Kunden – so mancher mit Mundschutz - ist viel Platz und Gespräche laufen aus Entfernung. „Es ist schon anders als vor Corona“, sagt Volker Hüsch, Spargel- und Kartoffelbauer aus Goch-Asperden. „Sonst findet auf dem Wochenmarkt immer viel Kommunikation statt, jetzt gibt es höchstens mal ein kurzes Gespräch, dann gehen die Leute weiter.“ Das Abstandhalten würde in Emmerich vorbildlich klappen, lobt er die Kunden.

Das hat auch Iwan Vierbergen beobachtet. „Die Leute sind sehr diszipliniert. 98 von 100 Leuten halten sich an die Hygieneregeln. Die restlichen zwei werden von den anderen korrigiert. Zum Glück haben wir gutes Wetter, so dass den Kunden das Warten nicht viel ausmacht“, sagt der Käsehändler. Man merke, dass die Menschen mehr Zeit haben, alles laufe recht entspannt ab.

 Bilder, die man nicht vergessen wird: Einkaufen auf dem Wochenmarkt mit Mundschutz.

Bilder, die man nicht vergessen wird: Einkaufen auf dem Wochenmarkt mit Mundschutz.

Foto: hartjes

Ernst Gallung kauft hier gerne ein. „Ich freue mich, dass ich hier auch zu Corona-Zeiten noch Bio-Produkte bekomme“, erklärt er. Er habe versucht, in Emmerich einen Mundschutz zu bekommen. „Leider kriege ich nirgendwo welche.“

Helmut Arntzen geht regelmäßig zum Markt. „So eine Situation gab es noch nie. Ich bin froh, dass wir Deutschen so gut aufgestellt sind“, sagt der Hüthumer. „Die Abstände werden von den Menschen eingehalten. Das werden wir wohl auch noch tun, wenn das Kontaktverbot gelockert wird“, so Arntzen. Man werde wohl bald etwas tun müssen, allein schon aufgrund der wirtschaftlichen Lage. „Sinnvoll wäre es, wenn die Politik Schritt für Schritt vorgeht, damit man jeweils sieht, wie es sich auswirkt.“

„Alle sind froh, wenn es vorbei ist. Aber ich glaube, dass das Kontaktverbot nach Ostern noch verlängert wird. Da müssen wir alle durch“, sagt Cornelia Schmaus. Von einem Kollegen hatte sie gehört, dass alle Marktbeschicker in Münster zum Tragen eines Mundschutzes verpflichtet wurden. Seit zwölf Jahren verkauft sie auf dem Emmericher Wochenmarkt Produkte der Krimhild-Mühle in Xanten. Auch sie lobt die Disziplin der Marktbesucher und freut sich, dass ihre Stammkunden ihr auch in diesen schwierigen Zeiten treu geblieben sind.

Ludger Wittenhorst hat festgestellt, dass jetzt sogar noch mehr Leute den Markt besuchen. „Das ist ja logisch, dass man lieber an der frischen Luft einkaufen geht als in geschlossenen Räumen“, erklärt der Bio-Obst- und Gemüsehändler. „Allein schon zum Eigenschutz halten sie sich an die Bestimmungen.“ In seiner Bioland-Gärtnerei hat er jetzt sogar noch etwas mehr zu tun. Klar, wenn die Menschen zuhause sind und Homeoffice machen, kochen sie selber. Kantinen und Gaststätten sind ja geschlossen. Wittenhorst beruhigt: „Die Versorgungslage ist aber gut. Da sind nur ganz wenige Sachen, die es zurzeit nicht gibt.“

Andrea Schlotbohm kauft für ihre Mutter ein, die als Risiko-Patientin nicht nach draußen kommt. Sie wünschte sich frische Eier. „Ich mag hier die Atmosphäre auf dem Markt. Gerade auch in den schwierigen Corona-Zeiten sind die Händler freundlich und hilfsbereit und sorgen dafür, dass wir frische Waren bekommen. Die Marktbeschicker leisten eine tolle Arbeit“, lobt die Emmericherin.

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