Baustellenlärm Wo der Mensch vielleicht Ruhe findet

Emmerich · Ein Gedicht von Leser Wolfgang Gorny zur Baustelle am Neumarkt und deren Lärm in Emmerich.

 Die Bagger rollen am Neumarkt.

Die Bagger rollen am Neumarkt.

Foto: mvo

Der Mensch, anstatt nur `rum zu hetzen, Liebt`s, sich mal ruhig hinzusetzen. Und ohne, dass ihn andre stören, Mal ein Musikstück anzuhören, Vielleicht, weil Lesen auch entspannt, Nimmt er ein gutes Buch zur Hand - Vorausgesetzt: Nicht zu viel Text, Wie dem auch sei, der Mensch relaxt, Nicht das Geringste spricht dagegen, Zu diesem Zweck sich hinzulegen - Er macht sich`s jedenfalls bequem, Doch leider gibt`s da ein Problem. Der Mensch erkennt mit Weh und Ach: Fast überall Radau und Krach, Fast kein Ort, wo man irgendwann Mal wirklich Ruhe finden kann. Und doch! Mit und auch ohne Brille Entdeckt man einen Ort der Stille:  Man muss, statt über`n Lärm zu fluchen, nur nach `nem schönen Bauzaun suchen, Ein Schild tut da womöglich kund: Gefahrbereich! Hier baut der Bund, Vielleicht die Stadt, vielleicht das Land, Kurzum die öffentliche Hand. Und da - wie soll man das versteh`n? - Ist außer`m Bauzaun nichts zu sehn, Tagein, tagaus, von früh bis spät Kein Lärm und null Aktivität – Wie auf dem Neumarkt Emmerich: Der Anblick einfach jämmerlich. Die Stadt, sie überließ ganz schlau Grundstück und Arbeit an dem Bau

Einst `nem „Investor“. Prima! - Nur Von Fortschritt nicht die kleinste Spur. Null Action, Stillstand, kein Rabatz, Ein Friedhof ist ein Rummelplatz, Zumindest wenn man ihn vielleicht Mit so `ner „Baustelle“ vergleicht. Wär` das nicht, fragt man sich sofort, Genau der ideale Ort, Um vor dem Stress einmal zu flüchten? Doch ganz legal ist das mitnichten, Denn wenn womöglich jemand jetzt Das Grundstück einfach mal besetzt, Weil er bei diesem Anblick schwach wird, Kann`s sein, dass der „Investor“ wach wird. Ob man`s versteh`n wird oder nicht, Der „Täter“ landet vor Gericht, Denn er hat, was sich nicht gehört, Den „Baufortschritt“ brutal gestört. Wenn solcherlei bei uns geschieht, Wird`s Zeit, dass man draus Lehren zieht: Vertraue niemals auf Verstand Beim Bauherrn Öffentliche Hand, Weil immer bei dem ganzen Mist Der Dumme stets derselbe ist: Der Steuerzahler ist`s zum Schluss, Der für den Schaden blechen muss.

Wolfgang Gorny,
Emmerich, 2018

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