Pastoralreferentin Kristina Labs wechselt von Rees nach Bocholt Mit Corona war auch in der Gemeinde plötzlich alles anders

Rees/Bocholt · Drei Jahre hat Kristina Labs in St. Irmgardis Rees im Rahmen ihrer Ausbildung zur Pastoralreferentin gearbeitet. Vieles lief anders als geplant.

 Kristina Labs wurde in Rees verabschiedet und freut sich auf ihre neue Aufgabe in Bocholt.  Foto: Bischöfliche Pressestelle

Kristina Labs wurde in Rees verabschiedet und freut sich auf ihre neue Aufgabe in Bocholt. Foto: Bischöfliche Pressestelle

Foto: Bischöfliche Pressestelle

Messdienerin, Betreuerin im Ferienlager, später Leiterin – Kristina Labs ist klassisch katholisch aufgewachsen und sagt: „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.“ In ihrer Kindheit und Jugend habe sie viele positive kirchliche Erfahrungen gemacht, die sie nachhaltig geprägt haben: „Es gab immer wieder Menschen, die mich mit ihrem Glauben an Gott überzeugt und angesteckt haben.“

Nach dem Theologie-Studium in Münster ging es für Kristina Labs zur Ausbildung zur Pastoralreferentin in die Pfarrei St. Irmgardis nach Rees. Jetzt ist ihre Zeit hier zu Ende, sie wurde verabschiedet und wird schon ein bisschen wehmütig. „Dass ich nun Rees nach drei Jahren Assistenzzeit verlasse, macht mich schon ein bisschen traurig. Dennoch waren es drei schöne Jahre, auf die ich auch künftig gerne zurückblicken werde“, berichtet sie. In den vergangenen drei Jahren habe sie viel gelernt und viel ausprobieren dürfen – Erstkommunionvorbereitung oder Firmvorbereitung, Messdienerarbeit, Ferienfreizeiten oder das Planen von Gottesdiensten. „In meinem ersten Ausbildungsjahr lag der Schwerpunkt in der Schulausbildung. Da mir das Unterrichten in der Grundschule in Rees so viel Spaß gemacht hat, kann ich mir gut vorstellen, auch künftig wieder mit ein paar Stunden in einer Grundschule zu arbeiten“, so Kristina Labs.

 Kristina Labs in der Mariä Himmelfahrtkirche Rees.

Kristina Labs in der Mariä Himmelfahrtkirche Rees.

Foto: L/RP

Für die Zeit in Rees hatte sie eine Menge geplant. Doch dann kam Corona und alles kam anders: Gottesdienste wurden abgesagt, das geplante Ferienlager konnte nicht stattfinden, Projekte mussten abgesagt oder Alternativen gefunden werden. Eine völlig neue Situation, eine echte Herausforderung für die Arbeit in einer Kirchengemeinde. „Im Team haben wir versucht zu schauen, was die Menschen vor Ort in dieser Situation brauchen könnten. So entstanden neue Formen von Gemeindearbeit.“ Es gab Youtube-Impulse oder WhatsApp-Andachten. Durch Palmsonntag-Tüten und Adventsboxen konnten Familien zu Hause die Feiertage kreativ feiern.

„Durchkreuzte Pläne können eben auch Freiraum für Neues schaffen und dies haben wir versucht immer wieder neu umzusetzen“, blickt sie zurück.

„Für die schönen Jahre in Rees möchte ich mich bei allen herzlich bedanken. Jetzt liegt eine spannende, ungewisse Zeit vor mir“, sagt die junge Theologin. „Da tut es gut, zu wissen, dass wir Neuanfänge nicht alleine angehen müssen, sondern Gott treu und fest an unserer Seite steht.“ Die 29-Jährige kehrt nun zurück in ihre Heimat Bocholt. „Das war mein persönlicher Wunsch.“ Ab dem 1. August verstärkt die Diplom-Theologin das Seelsorgeteam von St. Josef in Bocholt. Ferienbedingt findet die offizielle Beauftragung durch Münsters Bischof Felix Genn erst im September im St.-Paulus-Dom statt.

Eine besondere Beziehung hat Kristina Labs zum Wallfahrtsort Kevelaer. Denn der Gang nach Kevelaer hat eine besondere Bedeutung für sie. Viele Male hat sie sich auf den Weg gemacht und die Wallfahrt sogar wissenschaftlich für ihre Masterarbeit an der Universität unter die Lupe genommen. Es sei immer ein besonderes Gefühl, wenn man in Kevelaer einziehe und schließlich an der Gnadenkapelle steht.

Welche Aufgaben sie künftig in St. Josef übernehmen wird, ist noch nicht bis ins Detail geklärt. Auf jeden Fall soll sich Kristina Labs um die Erstkommunionvorbereitung kümmern: „Und dann schauen wir mal, wie die übrige Arbeit aufgeteilt werden kann.“

Die 29-Jährige freut sich auf viele neue und bekannte Gesichter, mit denen sie versuchen möchte, mit großer Offenheit die Kirche vor Ort in Bocholt zu gestalten.

Diese Herausforderung anzugehen, dabei soll der Pastoralreferentin auch ihr Lieblingsvers aus der Bibel helfen: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern.“ Dieser, so sagt Kristina Labs, gebe ihr Kraft und Mut, Neues zu wagen.

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