Emmerich Wenn das Atmen schmerzt ...

Emmerich · ...liegt womöglich eine Lungenentzündung vor. Jährlich sterben weltweit mehrere Millionen Menschen an der Infektionskrankheit. Dr.Detlef Holtermann, künftiger Chefarzt am St.Willibrord-Spital, klärt in der RP-Serie auf.

... liegt womöglich eine Lungenentzündung vor. Jährlich sterben weltweit mehrere Millionen Menschen an der Infektionskrankheit. Dr. Detlef Holtermann, künftiger Chefarzt am St. Willibrord-Spital, klärt in der RP-Serie auf.

Ein Klassiker der Lungenheilkunde ist und bleibt die Lungenentzündung (Pneumonie). Sie ist in Westeuropa die häufigste zum Tode führende Infektionskrankheit. Weltweit sterben schätzungsweise etwa drei bis vier Millionen Menschen an einer Pneumonie.

Bakterien, Viren, Pilze

Allein in Deutschland werden jedes Jahr 200 000 Menschen wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Vor allem ältere Menschen und Kinder sowie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind betroffen. Die akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes entsteht meistens durch Infektion mit Erregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten. Sie kann aber auch durch verschiedene schädigende chemische Einflüsse, wie beispielsweise die Einatmung von Reizgasen oder durch ionisierende Strahlen verursacht werden.

Hohes Fieber, Schüttelfrost

Je nach Erscheinungsform können die Symptome einer Lungenentzündung unterschiedlich ausgeprägt sein. Eine typische Pneumonie beginnt akut mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl, hohem Fieber mit Temperaturen bis zu 40 Grad, zu dem sich häufig noch Schüttelfrost gesellt. Der Husten ist zunächst trocken, später kommt gelblich-grüner oder rotbrauner Auswurf hinzu.

Außerdem gehören Schmerzen beim Atmen und eventuell eine bläuliche Verfärbung der Lippen und Fingernägel als Zeichen des Sauerstoffmangels zu den Symptomen. Vor allem bei kleinen Kindern wird die erschwerte, beschleunigte Atmung am Flattern der Nasenflügel sichtbar. Während schon eine Untersuchung und Laborwerte auf eine Lungenentzündung hindeuten können, sichert erst eine Röntgenaufnahme die tatsächliche Diagnose.

Zu den allgemeinen Maßnahmen bei der Behandlung einer Pneumonie zählen Bettruhe, die reichliche Zufuhr von Flüssigkeit und bei hohem Fieber wärmeentziehende Wickel, wie der allseits bekannte Wadenwickel.

Antibiotikum gegen Erreger

Auch der Einsatz fiebersenkender Medikamente kann notwendig sein. Bei Sauerstoffmangel kann zusätzliche Sauerstoffzufuhr durch eine Nasensonde erforderlich werden. Unter Berücksichtigung der Krankengeschichte und der Symptome wählt der Arzt ein Antibiotikum aus, das gegen den vermuteten Erreger wirksam ist.

(RP)
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