Emmerich Wenn Border Collies um die Wette hüten

Emmerich · Wer kann am besten Schafe hüten? Diese Frage wurde am Wochenende von rund 40 Border Collies beantwortet. Die Hunde gingen bei der Rheinland-Meisterschaft an den Start. Und zwar in der offenen Klasse, was bedeutet, dass hier die absoluten Spitzenkönner aus ganz Deutschland zeigten, wie gut sie ihr Handwerk verstehen. Und das Spektakel auf einer Wiese an der B 8 am Lippeschlösschen in Wesel zog die Besucher an. Rund 200 kamen zum Gelände. "Die Bedingungen waren auch ideal für den Wettbewerb", berichtet Lieselotte Awater aus Haldern. Sie gehörte mit zu den Organisatoren, baute auch den Parcours mit auf und testete mit Schafen die Strecke bereits im Vorfeld.

 Typisch für einen Border Collie ist seine lautlose, geduckte und behutsame Art, die Schafe zusammenzuhalten.

Typisch für einen Border Collie ist seine lautlose, geduckte und behutsame Art, die Schafe zusammenzuhalten.

Foto: Ekkehart Malz

Ausgetragen wurde der Wettbewerb auf dem Betriebsgelände des Schäfers Maik Dünow, der selbst nicht zu den Teilnehmern zählte. "Ich arbeite jeden Tag mit den Hunden und bin auch jeden Tag Weltmeister", sagte er lachend im RP-Gespräch. Als Organisator und Gastgeber stellte er sich der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft Border Collie Deutschland (ABCD) zu Verfügung. Sie konnte für das erste der Qualifikationstrials für die internationalen Wettbewerbe hier ein 36 Hektar großes Gelände nutzen. Maik Dünow stellte auch die Schafe: Schwarzköpfe, Merino-Landschafe und Mixe aus beiden.

Im Mittelpunkt standen die Border Collies, die als Spezialisten für das Zusammensuchen und das ruhige Heranbringen der Schafe in weitem oder unwegsamen Gelände gelten. Zudem sind sie laut Dachverband ABCD sehr präzise im Umtreiben, Abtrennen und Einpferchen kleiner Schaftrupps. Die Fähigkeiten des Border Collies würden von keinem anderen Hund erreicht, sagen die Collie-Freunde.

Der Hund beginnt seine Arbeit auf dem Trialfeld mit dem "outrun". Das heißt, dass er in einem großen Halbkreisbogen hinter die Schafe läuft, ohne sie zu beunruhigen. Beim "lift" nimmt er die Schafe auf, bringt sie unter seine Kontrolle, um sie dann beim "fetch" langsam und bedächtig durch das "fetchgate" auf den "Handler", sein Herrchen, zuzutreiben, der am Ausgangspfosten steht. Der Hund treibt das Vieh um den Menschen herum und danach durch zwei Tore aufs Feld. Es folgt das "Shedden", das Teilen der Schafgruppe oder Abtrennen eines einzelnen Schafes. Der Parcours endet mit dem Einpferchen. Bewertet werden die Trials von einem Richter.

(fws / zel)
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