Kirche Weniger Gottesdienste bis September

REES · Weil Pfarrer Raja Kumar Santiagu nach Indien zurückkehrte, sind in St. Irmgardis momentan nur drei Pfarrer tätig. Bis ein Nachfolger kommt, fallen einzelne Gottesdienste weg. Die neue Regelung tritt am Fastensonntag inkraft.

 St. Mariä Himmelfahrt in Rees.

St. Mariä Himmelfahrt in Rees.

Foto: Latzel/Latzel, Sebastian

Es ist erst wenige Wochen her, dass Pfarrer Raja Kumar Santiagu aus St. Irmgardis verabschiedet wurde. Nachdem er siebeneinhalb Jahre am Niederrhein verbracht hatte, wurde er von seinem Orden wieder zurück nach Indien beordert. Die Gemeinde hat damit nicht nur einen beliebten Geistlichen, der in allen Ortsteilen tätig war, verloren, sondern dadurch jetzt auch ein reduziertes Seelsorger-Team bekommen. Denn im Moment gibt es nur noch drei Pfarrer, zwei Diakone und eine Pastoralreferintin – zu wenig Personal, um alle Gottesdienste so wie bisher feiern zu können.

Ab Fastensonntag (1. März) soll deshalb eine neue Gottesdienstordnung inkraft treten. „Sie wird so lange Bestand haben, bis wir einen Nachfolger für Pfarrer Raja Kumar Santiagu bekommen haben“, erklärt Pfarrer Michael Eiden. Er geht davon aus, dass im September die Nachfolgeregelung geklärt ist. Einen Vorschlag gäbe es bereits, aber entschieden sei noch nichts. Bis es soweit sein wird, müssen die Gläubigen in St. Irmgardis auf einige Änderungen bei den Gottesdiensten achten.

Insgesamt wird es jetzt zunächst einmal weniger Gottesdienste geben. Im Wesentlichen davon betroffen ist die Sonntagsmesse um 9.30 Uhr, die bislang in Haffen und Bienen im wöchentlichen Wechsel stattfand. Sie wird während der Übergangsphase bis September ganz ausfallen. Dafür werden die Vorabendmessen an wechselnden Orten gefeiert – samstags um 17 Uhr in Haffen oder Mehr, beziehungsweise samstags um 18.30 Uhr in Bienen oder Rees. Außerdem wird es unter der Woche auch keine Werktagsmesse in Rees am Mittwoch geben.

Bleiben werden hingegen die monatlichen Messen um 10.30 Uhr, 15.30 Uhr und 18.30 Uhr im St. Marienheim Haldern, im St.-Joseph-Heim Millingen und in der Kapelle in Helderloh. Zudem sollen auch die Gottesdienste bei Beerdigungen, Hochzeiten, Taufen und Ehejubilaren so wie bisher weiter stattfinden.

„Bei der Planung mussten wir berücksichtigen, dass immer auch ein Seelsorger ausfallen kann, wegen Krankheit, Urlaub oder Weiterbildung“, erklärt Pfarrer Eiden, der die Neuregelung mit dem Seelsorgeteam besprochen und dem Pfarrgemeinderat beschlossen hat.

Schon an diesem Sonntag will Pfarrer Eiden in den Kirchen ein Flugblatt auslegen, das den Hintergrund der Änderungen erklärt und auch die neue Gottesdienstordnung bis Ostern auflistet, damit jeder weiß, wann und wo die einzelnen Gottesdienste stattfinden. Danach wird die Gottesdienstordnung weiter aktualisiert. „An Ostern werden alle Gottesdienste wie bisher gefeiert – es sei denn, einer von uns wird krank“, versichert der Reeser Pfarrer.

Nicht betroffen von den Änderungen bei der Gottesdienstordnung sind zunächst Haldern und Millingen. Pfarrer Michael Eiden kann jedoch nicht ausschließen, dass es auch dort zu Abweichungen kommen kann. „Das ist möglich, wenn Erstkommunion, Schützenmessen und Jubiläen anstehen“, sagt er.

Pfarrer Eiden geht davon aus, dass sich viele in der Gemeinde erst einmal an die neue Gottesdienstordnung gewöhnen müssen, es aber überwiegend Verständnis für die vorübergehenden Änderungen geben wird. „Es fragen sich ohnehin schon viele, wie das eigentlich alles mit einem Pfarrer weniger funktionieren soll.“

Eine Messe wird künftig allerdings auch dann wegfallen, wenn der Nachfolger für Pfarrer Raja Kumar Santiagu gefunden sein wird: die Werktagsmesse in Haffen, die bislang immer donnerstags am Nachmittag statt gefunden hat. Die Gemeinde, die daran teilnahm, sei über die Jahre einfach zu klein geworden, am Ende hätten nur noch drei Teilnehmerinnen diesen Gottesdienst besucht. „Sie selbst haben vorgeschlagen, diese Messe nicht mehr stattfinden zu lassen, weil der Aufwand dafür zu hoch sei“, sagt Pfarrer Eiden.

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