Emmerich Wasserschutzpolizei rettet Kälbchen aus dem Rhein

Emmerich · Es gibt Einsätze, die vergisst ein Polizeibeamter nicht. So wie dieser vom vergangenen Donnerstag. Um 8.40 Uhr war es, als sich über Rheinfunk die Nachricht verbreitete, dass ein kleines Kälbchen am Ufer gegenüber von Emmerich in höchster Not ist. Ein Binnenschiffer hatte das Tier bei der Vorbeifahrt gesehen. Es stand in Höhe der ehemaligen Nato-Rampe im Wasser und konnte aus eigener Kraft nicht mehr ans Ufer. Jede Welle zog es tiefer in den Fluss.

 Johannes Op de Mom mit dem Kalb. Wenige Stunden nach seiner Geburt wäre das Tier beinahe im Rhein ertrunken.

Johannes Op de Mom mit dem Kalb. Wenige Stunden nach seiner Geburt wäre das Tier beinahe im Rhein ertrunken.

Foto: markus van Offern

Die Funkmeldung bekam auch die Wasserschutzpolizei mit, die mit ihrem Boot in der Nähe unterwegs war. Eckhard Schneider, der als "Neuling" gerade seinen Dienst in der Emmericher Wache angetreten hat, und sein Kollege Dirk Buchwald, befanden sich auf dem Schiff.

Schnell fuhren sie zu der Stelle — und sahen, dass sich das kleine Kälbchen tatsächlicher in höchster Gefahr befand. Sie manövrierten das Boot nahe ans Ufer, von einer Leiter aus, die sich an Bord befindet, sprang Buchwald an Land und band dem Kälbchen ein Seil um den Körper. Zwischenzeitlich waren auch Johannes und Andrea Op de Mom am Ufer angekommen. Dem Ehepaar gehören die Wiese am Ufer und die Tiere darauf. Mit vereinten Kräften brachten sie das Tier in Sicherheit.

Erst am Morgen geboren

"Das Kälbchen ist an diesem Morgen erst geboren worden. Wir vermuten, dass es irgendetwas erschreckt hat und dass es deshalb die Böschung heruntergefallen und im Wasser gelandet ist", sagte gestern Tochter Stephanie Op de Mom.

Auf dem Hof wurde das Kälbchen danach erst einmal abgerieben und mit dem Föhn getrocknet. "Danach ging's unter die Rotlichtlampe", schmunzelt Stephanie. "Mittlerweile geht es ihm wieder gut."

(RP/ac)
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