Emmerich Was die Bahn für Elten plant

Emmerich · Im Frühjahr 2019 soll der Personennahverkehr auch von Elten aus starten. Voraussichtlich vier Jahre später, wenn das dritte Gleis gebaut wird, soll aus dem zunächst provisorischen ein regulärer Haltepunkt werden.

Im Oktober 1965 hat das letzte Mal ein Zug im Bahnhof Elten gehalten, um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen. Neun Jahre später wurde das Bahnhofsgebäude an der Lobither Straße abgerissen. Damit war Elten als Haltepunkt für Züge Geschichte.

Zumindest für gut fünfeinhalb Jahrzehnte. Denn im Frühjahr 2019, so sehen es jedenfalls zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Planungen der Bahn vor, soll Elten wieder einen neuen Haltepunkt bekommen. Das war bereits im Jahr 2012 beschlossen worden, als feststand, dass die Strecke in Richtung Niederlande mit den Haltepunkten Zevenaar und Arnheim erweitert wird.

"Zunächst einmal wird es ein Provisorium geben", erläutert ein Sprecher der Bahn der RP. Es ist in der Höhe Tichelkamp/Lobither Straße geplant mit zwei Bahnsteigen von rund 96 Metern Länge, ganz in der Nähe des alten Bahnhofs. Der Aufbau geht relativ schnell vonstatten: Fertigfundamentteile werden auf einen vorbereiteten Unterbau neben den Gleisen gesetzt, die dann wiederum mit Stahlgittern, dem eigentlichen Bahnsteig, versehen werden. "Modulbahnsteige" nennt das die Bahn.

Der endgültige Haltepunkt soll dann vier Jahre später gebaut werden. Er wird dann so aussehen wie die Bahnsteige in Praest, Millingen oder Haldern. Wo er gebaut wird, steht noch nicht fest. "Das kann erst geplant werden, wenn wir hundertprozentig wissen, wo und wie das dritte Gleis für die Betuwe-Linie verlaufen wird", erklärt der Bahnsprecher weiter. Bürgermeister Peter Hinze ist von diesem Zeitrahmen nicht gerade angetan. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn der Haltepunkt Elten bereits zu Beginn dieses Monats, als die Strecke in die Niederlande eröffnet wurde, von den Zügen angesteuert worden wäre. "Das hätte Sinn gemacht", sagt Hinze. Mit Bahn, VRR und Abellio hat er bereits Gespräche über ein mögliches Vorziehen des Zeitplans geführt, musste aber zur Kenntnis nehmen: "Daran lässt sich jetzt leider nichts mehr ändern. Dazu hätte man schon früher mit den Planungen anfangen müssen." Denn für das Ansteuern eines neuen Haltepunktes gibt es aufwendige Verfahren, weil unter anderem auch die neuen Zeiten in den gesamten Fahrplan eingetacktet werden müssen.

Bis Mai 2019, zum neuen Sommerfahrplan, werden sich die Eltener mindestens gedulden müssen. Bis dahin rauschen die Züge durch. "Bedauerlich", findet das Eltens Ortsvorsteher Albert Jansen, der hofft, dass die Zugverbindung in die Niederlande von den Fahrgästen langfristig angenommen wird. "Darin steckt viel Potenzial. Gerade für Elten ist diese Zugverbindung von enormen Vorteil", sagt Jansen.

(RP)
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