Emmerich Warten auf die Telekom

Emmerich · Am 18. August gab es über Klein-Netterden ein Gewitter. Seitdem müssen mehrere Anwohner ohne Telefon, Fax und Internet auskommen. Die Telekom konnte den Schaden bislang noch nicht beheben.

 Mit seinem Festnetz-Anschluss kann Herbert Scheers derzeit nichts anfangen. Dafür steigt seine Handy-Rechnung immer weiter an.

Mit seinem Festnetz-Anschluss kann Herbert Scheers derzeit nichts anfangen. Dafür steigt seine Handy-Rechnung immer weiter an.

Foto: markus van offern

Wenn Herbert Scheers an seine Handy-Rechnung denkt, wird er langsam sauer. Der Landwirt und Ortsvorsteher von Klein-Netterden musste in den letzten Tagen öfter als sonst zum Mobiltelefon greifen. Eine andere Möglichkeit zu telefonieren hat er nämlich im Moment gar nicht. Seit fast zwei Wochen ist nicht nur sein Festnetzanschluss lahmgelegt, auch Internet und Fax sind derzeit nicht zu gebrauchen.

Und das schon seit mittlerweile 13 Tagen — seit ein Gewitter am 18. August über Klein-Netterden herein brach und ein Blitzeinschlag für den Ausfall sorgte. Insgesamt sind sechs Anschlüsse im Ortsteil davon betroffen.

Für die vom Netz abgetrennten Anwohner dabei besonders ärgerlich: Die zahlreichen Anrufe bei der Störungsstelle der Telekom brachten bislang noch keinen Erfolg. Herbert Scheers etwa hat schon eine wahre Odyssee hinter sich: "Zwei Techniker waren mittlerweile bei mir zu Hause, die aber jedes Mal nur nach meinem Hausanschluss geschaut haben. Dabei hatte ich denen vorher schon gesagt, dass es daran gar nicht liegen kann. Denn die Anlage hatte ich bereits vor dem Gewitter vorsorglich vom Netz genommen."

Dabei ist der Landwirt vor allem auf sein Faxgerät besonders angewiesen. Das braucht er zum Beispiel für Tierpässe und die Bestätigungen von Molkereien.

Probleme mit dem Telefon nach einem Unwetter sind in Klein-Netterden nicht ungewöhnlich. Bereits im vergangenen Jahr hatte es sie gegeben. 16 Tage dauerte es damals, bis der Schaden behoben war. Und dieses Mal könnte es genauso lange dauern.

Denn in der Tat hat der Blitz eine Zuleitung der Telekom außerhalb der Hausanschlüsse getroffen. "Ein komplexes Problem", räumt Pressesprecher André Hofmann ein. Die Telekom vermutet, dass gleich mehrere Kabelstrecken betroffen sein könnten. Wie viele und auf welcher Länge sei momentan aber noch unklar. "Deswegen können wir leider auch noch nicht sagen, wie lange es dauern wird, bis die Anschlüsse wieder funktionieren", so der Telekom-Mann. Immerhin sollen die Tiefbauarbeiten noch in dieser Woche beginnen.

Die betroffenen Anwohner können da nur mit dem Kopf schütteln: "Nicht zu fassen, dass es so lange dauert, bis die Arbeiten überhaupt erst begonnen werden", sagt Scheers.

(RP/jul)
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