Emmerich Wahnsinnig musikalisch

Emmerich · Der niederländische Musikentertainer Hans Liberg ist ein Weltstar. Vor seinem Auftritt im Stadttheater sprach er mit der RP über Kindheitserinnerungen an Emmerich und die Lieblingsmusik seiner Kinder.

Hans Liberg ist ein wandelnder musikalischer Zitatenschatz. Als Theaterchef Ludger Heyming den Entertainer darüber informiert, dass man sich nach der Vorstellung noch auf ein Bierchen im Eduard-Künneke-Raum zusammensetzt, erklingt schon die berühmteste Melodie des Emmericher Komponisten: „Ich bin nur ein armer Wandergesell.“ Das gilt nicht für den niederländischen Showstar, der weltweit die großen Häuser füllt und 1997 in New York mit dem „International Emmy Award ausgezeichnet wurde. Vor der dritten Aufführung seines neuen Programms „Die Neunte“ nahm sich Hans Liberg die Zeit für ein Gespräch mit RP-Redakteur Volker Himmelberg.

Das Publikum in Großstädten wie Düsseldorf und Essen freut sich schon jetzt auf Hans Liberg. Weshalb kommen Sie immer wieder auch gerne nach Emmerich ?

Liberg Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist es schön nah. Und hier herrscht immer eine sehr angenehme Atmosphäre. Ich probiere gerne in Emmerich aus, wie das deutsche Publikum auf mein Programm reagiert. Außerdem verbinde ich Kindheitserinnerungen mit der Stadt.

Verraten Sie diese doch bitte. . .

Liberg Ich muss etwa 14 Jahre alt gewesen sein, als ich meine deutsche Oma in Holzminden besucht habe. Der Zug hat am Emmericher Bahnhof gehalten. Ich kann mich noch erinnern, dass ich ein mulmiges Gefühl hatte, als ich all’ die Polizisten und Zöllner in ihren Uniformen gesehen habe.

Sie vermitteln den Menschen, dass klassische Musik auch Spaß machen kann. Möchten Sie die Zuhörer auf den Geschmack bringen ?

Liberg Das ist nicht unbedingt mein Ziel, passiert aber in der Tat immer wieder. Ich habe schon häufig von jungen Leuten gehört, dass sie sich eine Klassik-CD gekauft haben, nachdem sie meine Vorstellung besucht hatten. Aber generell ist der Umgang mit Musik in Holland lockerer, während in Deutschland oft noch streng zwischen „E“ und „U“ unterschieden wird.

Wie kann man diesen Zustand ändern ?

Liberg Beispielsweise durch gute Radioprogramme, in denen auf bestimmte Zusammenhänge hingewiesen wird. Musik aus dem Barock unterscheidet sich manchmal gar nicht so großartig von der Volksmusik, wie sie etwa auf Korsika zu hören ist.

Welche Musik hört Hans Liberg privat ?

Liberg Nicht nur Klassik. Momentan höre ich oft Bands wie ,Franz Ferdinand’ und ,The Killers’, weil meine Kinder die Scheiben auflegen. Und ich muss sagen, dass mir ,Franz Ferdinand’ sehr gut gefällt.

Ludwig van Beethoven, Gustav Mahler und Anton Bruckner – sie alle sind nach der Komposition der jeweils neunten Sinfonie gestorben. Sind Sie nicht ganz schön mutig, ihr neues Programm „Die Neunte“ zu nennen ?

Liberg Mal sehen, was passiert. Es ist eben mein neuntes Programm. Und ich bin jetzt 52 Jahre alt. Da fangen Männer an, etwas wahnsinnig zu werden. Das werden Sie auch noch erleben.

Werden sie mit der „Zehnten“ auch nach Emmerich kommen ?

Liberg Da bin ich ziemlich sicher. Ich freue mich schon auf das Wiedersehen.

(RP)
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