Emmerich Vrasselter Baugebiet: Stadt nimmt Stellung, Grüne kritisieren die CDU

Emmerich · Die Diskussion um das geplante Baugebiet an der Hauptstraße in Vrasselt geht in die entscheidende Runde. Die Stadt hat die Anregungen und Einwände von Bürgern geprüft. Am Dienstag wird der Ausschuss für Stadtentwicklung sich damit befassen. Es ist der einzige Tagesordnungspunkt.

Bürger hatten gefordert, dass zunächst Baulücken innerhalb des Ortes geschlossen würden. Tatsächlich gebe es da nur ein einziges freies Grundstück, das sich anbiete, hält die Verwaltung dagegen. Andere Flächen seien durch Bahnlärm oder die Landwirtschaft beeinträchtigt. Bedenken um die Dorfstruktur bei maximal 15 neuen Häusern, die Integration neuer Nachbarn oder auch um Krötenwanderwege teilt die Stadtverwaltung nicht.

Sie will aber dafür sorgen, dass die Solaranlagen umliegender Häuser nicht unzulässig beschattet werden: Zwischen Alt- und Neubauten soll ein Abstand von etwa 18 Metern gesichert sein. Geplant ist ferner die Verlegung der bestehenden Bushaltestelle auf Höhe der Hubertusstraße zu einem Standort in der Nähe des Jägerweges.

Einige Sorgen von Anwohnern an der Hauptstraße will die Stadt entkräften: Sie müssen nicht für eine Wiederherstellung der Hauptstraße nach Bauarbeiten oder für eine Erweiterung der Kanalisation zahlen.

Einen neuen Spielplatz soll es nicht geben — obwohl es in Vrasselt tatsächlich eigentlich zu wenige davon gibt. Der Standort im Neubaugebiet sei aber nicht zentral genug.

Zum Thema "Neubaugebiet" kritisiert Rainer Gustedt (Grüne) die CDU. Deren Ortsverbandsvorsitzender für Vrasselt/Dornick, Kai Frisch, hat Verzögerungen beim Bebauungsplanverfahren beklagt. Zum Hinweis auf erneuerungsbedürftige Deiche fragte er: "Ist das eine ernstgemeinte Argumentation?" Andererseits sorgt man sich in der CDU in Praest wie berichtet durchaus darum.

"Ich sehe nicht ein, warum man im Zusammenhang mit diesem Baugebiet die Hochwasserproblematik ignoriert", sagt Gustedt nun. In einem "offenen Brief" schreibt er, den Grünen sei es wichtig, dass man "bis zur Deichsanierung keine neue Bebauung zulässt, damit nicht noch mehr Menschen im Katastrophenfall betroffen sind." Es seien in Emmerich genug Baugebiete in "Wasserlöchern" geschaffen worden, was für reichlich Ärger gesorgt habe. Es sei ein schwacher Trost, dass der Deichverband Bislich-Landesgrenze aufgerüstet habe, so Gustedt: "Es stehen jetzt 80 000 Sandsäcke und 300 Schaufeln bereit. Ich bin gespannt, ob Herr Frisch im Ernstfall an der Schaufel steht."

(szf)
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