Rees Von Anfang an unter Druck

Rees · Der Abschied von Hotel-Direktor Maik Conen rückt den Komplex am Rhein wieder in den Blickpunkt. So richtig bei den Reesern angekommen, scheint das Hotel immer noch nicht zu sein.

Bereits zum zweiten Mal haben jetzt die Inhaber des Rheinpark-Hotels die Notbremse gezogen. Vor drei Jahren musste Christian Schneider gehen, jetzt wurde der Vertrag von Maik Conen nicht verlängert. Auch er scheiterte letztlich, weil er die gesetzten betriebswirtschaftlichen Vorgaben nicht erreichte. Eine Entwicklung, die deutlich die Frage aufwirft, ob ein Hotel von dieser Größe nicht für Rees einfach zu überdimensioniert ist.

Viel Konkurrenz im Umfeld

Vom Image her ist die Anlage sicher ein Gewinn für die Stadt. Das haben beispielsweise die Bewerbung als WM-Quartier oder die Gastspiele diverser Fußball-Teams gezeigt. Auf der anderen Seite ist die Konkurrenz im direkten Umfeld enorm. Auf der anderen Rheinseite gibt es den Komplex im Kernwasser-Wunderland, in Anholt das Parkhotel und in Wesel Tannenhäuschen oder Welcome-Hotel. Sich da noch wirtschaftlich gut zu positionieren, ist schwierig. Vor allem, weil das Hotel von Anfang an durch seine Entstehungsgeschichte vorbelastet war. Das begann damit, dass die Stadt in einer Überraschungsaktion das Futtermittel-Werk aufkaufte und abreißen ließ.

Die Bevölkerung freute sich, denn die Firmen-Anlage direkt am Rhein war sicher kein touristisches Highlight. Die Hotelpläne anschließend wurden allerdings nicht richtig konsequent verfolgt. Beobachter hatten immer den Eindruck, dass es den Investoren damals eigentlich darum ging, einen Komplex mit Eigentumswohnungen zu vermarkten und das Hotel eher als Kröte geschluckt wurde. Dass während des Baus der Hotelteil kleiner als ursprünglich geplant ausfiel, nährt solche Vermutungen.

Die renommierte Lindner-Gruppe ging trotzdem das Wagnis ein, das Hotel am Markt zu platzieren und gab nach einigen Jahren auf. Die Rheinpark-Hotel Betreibergesellschaft versuchte danach, das Hotel wieder auf Kurs zu bringen. Die Ansätze waren richtig: Näher an die Bürger ran, nicht nur auf die Tagungsgäste schauen, die Gastronomie ausbauen. Unter Maik Conen wurde diese Entwicklung konsequent fortgesetzt. Der Kontakt mit der Werbegemeinschaft war eng, das Hotel mit federführend bei Veranstaltungen in der Stadt wie dem Bayrischen Wies’nfest.

Doch was am Ende fehlt, ist der Gewinn aus solchen Aktionen. Denn ein Haus dieser Größe muss auf Dauer ausgelastet sein. Ob das in Rees möglich ist, ist fraglich.

(RP)
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