Rees Vogelschutz mit Folgen

Rees · Ein erstes Konzept des Maßnahmenplanes für die Erweiterung des Vogelschutzgebietes "Unterer Niederrhein" liegt vor. Rees ist am stärksten betroffen. Die Stadt will Auswirkungen für Bürger und Landwirtschaft gering halten.

Die Erweiterung des Vogelschutzgebietes "Unterer Niederrhein" war im vergangenen Jahr von der damaligen Landesregierung beschlossen worden. Ein Kompromiss, der auf Druck der EU-Kommission in Brüssel zustande kam. Statt wie ursprünglich gefordert auf 50 000 Hektar wurde das Gebiet nur auf knapp 26 000 Hektar vergrößert.

Ein Kompromiss freilich, der gerade in Rees für Diskussionen sorgte. Denn die Rheinstadt ist am stärksten betroffen: Von 3434 Hektar für den Kreis Kleve fallen allein 1415 auf ihr Gebiet. Damit bekommt die Stadt fast so viele neue Flächen wie der gesamte Nachbarkreis Wesel zugewiesen. Für diese Flächen liegt nun ein erstes Konzept für den Maßnahmenplan vor, den das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz vertragsgemäß ausgearbeitet hat.

Schwerpunkte sind die Bereiche Reeser Meer, Grietherorter Altrhein, Hübsche Grändort und Lohwardtsee.

Doch mit den für diese Gebiete ins Auge gefassten Einschränkungen will sich die Stadt Rees nicht abfinden. CDU, FDP und SPD stimmten jetzt im Bauausschuss für eine Verwaltungsvorlage, die den Maßnahmenplan erst einmal ablehnt.

Vor allem Landwirte gehören demnach zu den Betroffenen. Sie sollen starke Einschränkungen beim Grünlandumbruch hinnehmen. Aber auch Bürger müssten mit Beeinträchtigungen rechnen. So gehören Angelverbote in Teilbereichen und zu bestimmten Zeiten ebenso zum Maßnahmenkatalog wie der Verzicht auf Wasservogeljagd und die Sperrung von Wegen und Straßen. "Ein gravierender Punkt vor allem fürs Reeser Meer", wie Bauamstleiterin Elke Strede betonte. Denn dort soll ja einmal eine stärkere Freizeitnutzung stattfinden.

Eine Argumentation, der die Politik folgte. Lediglich die Grünen zeigten dafür kein Verständnis: "Es ist bedauerlich, dass die Stadt Rees Natur- und Artenschutz nicht in ihrem Interesse zu sehen scheint", so Fraktionschef Helmut Wesser.

(RP)
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