Rees Viele Fragen zum Fracking

Rees · Kritiker der umstrittenen Gasbohrungen haben einen Infoabend in Mehr organisiert. Dann soll es eine umfassende Aufklärung zum Thema geben, vor allem wird verdeutlicht, wie stark Rees, Emmerich oder Isselburg tatsächlich vom Fracking betroffen sind.

Das Thema "Fracking" rückt auch in der Region immer mehr in den Fokus. Durch die RP-Berichterstattung seien offenbar viele Bürger hellhörig geworden, berichtet Gabriele Obschernicat, die mit ihrer Initiative so etwas wie eine Vorkämpferin in Sachen Fracking ist. "Ihre Berichterstattung hat eine unerwartete Nachfrage von Rees bis Emmerich, von Kleve bis Goch ausgelöst", so die Frau aus Mehrhoog, die hofft, dass jetzt auch die lokalen Politiker und Verwaltungs-Chefs aktiv werden.

Nach großer Nachfrage aus dem Nachbarort Mehr hat sie hier eine Informationsveranstaltung organisiert. Unterstützt wird sie dabei von Astrid Schubert aus Mehr, einer Mutter, die die umstrittene Gasbohrung ebenfalls sehr kritisch sieht und die Bevölkerung aufklären will. Für den Infoabend wird im Ort viel Werbung gemacht und Flyer in den Briefkästen verteilt.

Gefahr für das Trinkwasser?

Eine Reihe von Fragen soll an dem Abend diskutiert werden. Einmal was Fracking überhaupt ist und welche Risiken dieses Verfahren birgt. Dann auch die Frage, wer überhaupt entscheidet, dass diese Bohrungen erfolgen dürfen und wer für die Kontrolle zuständig ist. Dabei wird auch das Thema Trinkwasser eine Rolle spielen, weil manche eine Gefährdung der Versorgung befürchten. Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und giftigen Chemikalien ins Erdreich gepumpt.

Gabriele Obscherincat will auch diskutieren, was die Städte selbst zu dem Verfahren sagen. Rees ist von dem Thema betroffen, weil das Stadtgebiet auf einer Fläche liegt, für die eine so genannte Aufsuchungslizenz erteilt ist. Saxon I West heißt das Feld, das neben Hamminkeln und Teilen Wesels den kompletten Kreis Kleve und auch Isselburg und Bocholt umfasst. Mit dem Antrag stecken Konzerne ihre Claims ab. Die Firmen sichern sich so das Vorrecht, einen bestimmten Bereich zu prüfen. Für Saxon I West ist die Genehmigung zur Aufsuchung bereits erteilt. Rein formal ist der Bereich damit sogar einen Schritt weiter als das angrenzende Feld WeselGas. Den Claim gesichert hat sich die Firma BG International Limited (Reading, Großbritannien). Die Genehmigung wurde 2009 erteilt.

Die Aufsuchungs-Lizenz ist noch keine Genehmigung zum Fracking an sich, aber eine erste Vorstufe. "Wichtig ist, dass die Kommunen jetzt wach werden", sagt Gabriele Obschernicat.

(RP/jco/top)
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