Emmerich Viel Kunst unter einem kleinen Dach

Emmerich · Am Freitagabend wird die Jahresausstellung des Emmericher Kunstvereins im Haus im Park eröffnet. Mit dabei sind elf Künstler mit völlig unterschiedlichen Ansätzen. Und einer hat besonders viel zu tun.

 Nils Martin Müller lässt aus zahllosen Fotos eine dreidimensional wirkende Geschichte entstehen.

Nils Martin Müller lässt aus zahllosen Fotos eine dreidimensional wirkende Geschichte entstehen.

Foto: M. van offern

Den härtesten Job im Haus im Park hat derzeit Nils Martin Müller. Der Student der Kunsthochschule Saarbrücken ist gerade dabei, seine Wandinstallation "Transform" aufzubauen - ein aus hunderten von Einzelteilen bestehendes Kunstwerk, das sich aus säuberlich ausgeschnittenen Illustrierten-Fotos und eigenem Bildmaterial zusammensetzt. Seit Dienstag klebt er sorgsam die Bestandteile an die Wand der Galerie. Und lässt so aus Zweidimensionalem eine dreidimensional wirkende Bildergeschichte entstehen, die bei jedem Aufbau ein wenig anders aussieht. Bis Freitag ist er damit noch beschäftigt. Gerade noch rechtzeitig zur Eröffnung der Jahresausstellung des Emmericher Kunstvereins.

Der 26-Jährige ist einer von elf Künstlern, deren Werke dann im Haus im Park zu sehen sind. Werner Steinecke vom Emmericher Kunstverein hat wieder ganz unterschiedliche Ansätze unter dem Dach der kleinen Galerie im Rheinpark vereint.

Der Eingangsbereich gehört drei Niederländerinnen: Hannie van Dalen mit ihren feinen, effektvollen Kugelschreiberzeichnungen, Ria Roerdink, die aus Verpackungsmaterialien regelrechte Topographien entstehen ließ, und Elly Sloep mit detailreichen, winzigen Bleistiftzeichnungen. Im Anbau sind Fotografien des Emmerichers Bas Brader zu finden, die er in Abbruchhäusern aufnahm. Sie wirken fast wie Gemälde. Fast schon klassisch dagegen die übermalten Zeichnungen von Elisabeth Müller. Sie stammt aus Düsseldorf wie Werner Reuber. Der Meisterschüler von Gerhard Richter ist mit Holzschnitten und einem Aquarell vertreten.

Ein Stockwerk höher gibt es eine interessante Installation von Anne Thoss aus Kleve zu bewundern, die sich mit dem Thema "Grenze" beschäftigt, die schemenhaften Momentaufnahmen der Düsseldorferin Tilch Hagemann, die in diesem Jahr bereits im Haus im Park ausstellte sowie mediterran beeinflusste Drucke von Christel Verhalen aus Kalkar.

Ihren Fund- und Findeltieren hat sich die Kleverin Maren Rombold mit Drucken gewidmet. Von ihr stammt auch die Jahresgabe des Kunstvereins - der Druck eines Raben -, den Mitglieder für 40 Euro (Nichtmitglieder 60 Euro) erwerben können.

Ebenfalls angeboten wird der Kunst-Kalender vor "Art Connection" aus Goch, der etwa 75 Euro kosten wird.

Die Jahresausstellung wird am Freitag um 19 Uhr im Beisein der Künstler eröffnet. Werner Steinecke hofft dann in der Rheinpark-Galerie auf eine "drangvolle Enge". Der Eintritt ist frei.

(RP)
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