Himmel & Erde Vermächtnis der Hoffnung

Emmerich · Vor 50 Jahren wurde der schwarze Bürgerrechtler und Pastor Martin Luther King in Memphis, Tennessee, von dem fanatischen weißen Rassisten James Earl Ray ermordet. Der gewaltsame Tod des bekanntesten Anführers der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung am 4. April 1968 löste in den USA eine beispiellose Welle der Gewalt aus. Das, wofür sich Martin Luther King in seinen Reden, Predigten und Demonstrationsmärschen immer wieder eingesetzt hatte, schien mit seiner Ermordung plötzlich zunichte zu sein. Gewaltlosigkeit, Versöhnung, gleiche Rechte für alle Menschen, egal, welche Hautfarbe sie haben, alles das rückte durch das Attentat auf Martin Luther King in weite Ferne. Blindwütiger Hass brach sich Bahn, Schwarze kämpften gegen Weiße und umgekehrt. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die Vision von Freiheit und Gerechtigkeit für Weiße und Schwarze, die Martin Luther King in seiner wohl berühmtesten Rede am 28. August 1963 in Washington vor hunderttausensenden Menschen entfaltet hatte, schien nicht mehr als nur ein Traum zu bleiben.

Himmel & Erde: Vermächtnis der Hoffnung
Foto: Malz Ekkehart

50 Jahre nach seiner Ermordung zeigen die beeindruckenden Erinnerungen und Berichte in allen Medien, dass der Traum Martin Luther Kings von Gleichheit, Versöhnung und Frieden nicht vergessen worden ist. Im Gegenteil, er ist lebendiger und nötiger denn je. Ein halbes Jahrhundert nach Kings Tod ist das Leben von Millionen Menschen in den USA und in zahllosen anderen Ländern der Welt immer noch "von den Handfesseln der Rassentrennung und den Ketten der Diskriminierung eingeschränkt", wie es Martin Luther King in seiner Rede "I have a dream" 1963 sagte.

Dass sich die Vereinigten Staaten mit Donald Trump einen Präsidenten gewählt haben, der mit seinen aberwitzigen Entscheidungen und seinem auf Spaltung der Gesellschaft abzielendem Regierungsprogramm der absolute Gegenentwurf zu den Visionen von Martin Luther King ist, mag viele Menschen verstören. Gleichwohl haben das Leben von Martin Luther King und auch sein gewaltsamer Tod gezeigt, dass es sich lohnt, am Traum einer gerechten Welt festzuhalten.

Kings Bürgerrechtsbewegung hat zu seiner Zeit schier Undenkbares umsetzen können. Schwarze erhielten das Wahlrecht, konnten die gleichen Schulen besuchen wie Weiße. 50 Jahre nach Kings Tod ehrt der Teil der Welt, der sich einen Rest an moralischem Anstand bewahrt hat, einen mutigen Mann, der sein Leben für die Rechte und die Würde der Unterdrückten ließ und sich dabei immer von Gott getragen wusste.

Dieses Vermächtnis der Hoffnung gilt es gerade in diesen Zeiten zu bewahren.

(RP)
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