Rees Verkauf kann Jahre dauern
Rees · Die hohen laufenden Kosten sind der Hauptgrund für die Ordensschwestern, einen Käufer für die Klosteranlage zu suchen. Damit soll auch die Zukunft der Gemeinschaft gesichert werden, die als Mieter in Aspel bleiben könnte.
Für viel Gesprächsstoff haben die Pläne gesorgt, Haus Aspel zum Verkauf anzubieten. Viele bedauern das. Aber Provinzialoberin Schwester Maria Beate Reifenberg stellt klar: "Es geht nicht darum, dass der Orden Haus Aspel verlässt, sondern darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen."
Der Orden wolle sich verkleinern, das Gebäude sei auf Dauer einfach zu groß und im Unterhalt zu teuer. Überlegung ist, dass der Orden vielleicht nur noch einen bestimmten Bereich nutzt und als Mieter auf Haus Aspel bleibt.
Stadt und Kreis informiert
"Bei einem Objekt dieser Größe dauert es erfahrungsgemäß acht bis zehn Jahre, um einen Käufer zu finden." Daher wolle man jetzt rechtzeitig mit der Suche beginnen. Die Maklerin in den Niederlanden sei ihnen empfohlen worden. Wichtig sei, dass auf dem Gelände nichts passiere, was gegen den Willen der Töchter vom heiligen Kreuz ist. So steht für die Provinzialoberin fest, dass die Kirche auf dem Anwesen auf jeden Fall erhalten bleibt. Daraus etwa ein Restaurant zu machen, wie es an anderen Orten bereits mit kirchlichen Gebäuden passiert ist, komme nicht infrage.
"Für uns ist einfach wichtig, dass wir Vorsorge für die Zukunft treffen. Das soll rechtzeitig passieren und ohne Zeitdruck", sagt Schwester Maria Beate. Haus Aspel ist Hauptsitz des Ordens in Deutschland, aktuell leben hier 60 Schwestern. 20 von ihnen im Altenheim, das ebenfalls zum Klostergelände gehört. Stadt und Kreis sind über die Pläne vorab informiert worden.
Maklerin ist Ingrid Kobus von der Immobilienfirma Berghland, die schon größere Objekte, auch Schlossanlagen, verkauft hat. Sie ist optimistisch, einen Käufer auch für Haus Aspel zu finden. "Die Bausubstanz ist in einem hervorragenden Zustand, die ganze Anlage ist etwas Besonderes", sagt sie. Die Maklerin glaubt, dass eher mehrere Investoren das Gebäude kaufen, um gemeinsam etwas zu entwickeln. Vorstellbar seien ein Behindertenwohnheim, ein Altenheim oder ein Projekt für das Gesundheitswesen. Auch als Hotel kann sie sich das Anwesen gut vorstellen. "Denkbar ist beispielsweise, dass eine Hochzeitsgesellschaft in der Kapelle heiratet und anschließend gemeinsam im Haus feiert und übernachtet."
Zum Kaufpreis macht sie keine Angaben. Er wird aber im siebenstelligen Bereich liegen. Erste Anfragen habe es bereits gegeben.