Rees Verfüllung bleibt Knackpunkt

Rees · Bei den Überlegungen zu Umplanungen im Auskiesungsgebiet Reckerfeld und dem angrenzenden Polder ruhen erst einmal die offiziellen Gespräche. Der Deichverband will das Thema "sacken lassen".

Es war als erster Gedankenanstoß gedacht, als Einstieg in die Diskussion. So sieht der Deichverband Bislich-Landesgrenze die Vorstellung der Ideen für den Polder Lohrwardt und das angrenzende Abgrabungsgebiet Reckerfeld. Wie berichtet, hatte der zuständige Ingenieur die verschiedenen Alternativen den Politikern vorgestellt. Ziel soll sein, den Hochwasserschutz in dem Bereich zu optimieren. Doch auch dem Deichverband war natürlich nicht verborgen geblieben, dass die Pläne von den Politikern nicht gerade mit großer Begeisterung aufgenommen wurden. "Wir wollten aber aufzeigen, was beim Thema Hochwasserschutz möglich ist. Als Deichverband ist es unsere Aufgabe, uns darüber Gedanken zu machen", sagt Deichverbands-Geschäftsführer Holger Friedrich.

Hochwasserscheitel senken

Die Untersuchungen sollten zeigen, dass mit dem Polder derzeit nur etwas für den Hochwasserschutz Richtung Wesel getan werde. Mit den neuen Plänen habe man die Möglichkeit, auch einen positiven Effekt rheinabwärts zwischen Rees und Elten zu erreichen. Von einer Senkung des Hochwasserscheitels um zehn Zentimeter war dabei die Rede.

Nach der Vorstellung der Pläne hat es erst einmal kein weiteres offizielles Gespräch zwischen Deichverband und Politikern gegeben. "Auch wir wollen das ganze Thema erst einmal sacken lassen", sagt Friedrich. Denkbar wäre, dem Rat bei einem Ortstermin die Situation einmal direkt in Mehr zu erläutern.

Wie berichtet, sehen die Pläne unter anderem vor, das Abgrabungsgebiet mit in den Polder einzubeziehen. Vorschlag ist auch, auf eine Wiederverfüllung des Reckerfeldes zu verzichten, um zusätzliche Retentionsfläche zu schaffen. Gerade die Verfüllung ist längst der Knackpunkt. "Die Nichtverfüllung ist politisch nicht durchsetzbar", sagt auch Bürgermeister Christoph Gerwers.

In einem Vertrag hatten Land, Deichverband, Stadt und Kiesunternehmen Hülskens seinerzeit vereinbart, dass nach dem Auskiesen wieder Ackerflächen hergestellt werden. An diesen Vertrag sieht sich die Stadt gebunden. Auch Ex-Stadtdirektor Gerd Klinkhammer, der seinerzeit den Vertrag mit unterzeichnet hatte, hatte in einem offenen Brief Vertragstreue gefordert.

Gerwers geht davon aus, dass das Thema nach der Landtagswahl noch einmal intensiv angegangen wird. Denn dann stehe auch fest, wer im Land die handelnden Personen sind. Schließlich müsste von Land das Geld für die neuen Pläne kommen. Etwa 26 Millionen Euro soll es kosten, den Polder umzugestalten. "Das Land muss stärker eingebunden werden", sagt Gerwers. Auf jeden Fall würden Rat und Verwaltung bei dem Thema in enger Verbindung mit dem Deichverband bleiben.

(RP)
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