Emmerich Unvergesslicher Tag für kranke Kinder

Emmerich · Am Samstag war es wieder soweit: 100 Lkw starteten vom Wunderland Kalkar aus zu einer Tour durch deutsche und niederländische Städte und Landschaften. An Bord waren kranke und behinderte Mädchen und Jungen.

 Auf der Emmericher Rheinpromenade jubelten die Zuschauer den Lkw-Fahrern zu.

Auf der Emmericher Rheinpromenade jubelten die Zuschauer den Lkw-Fahrern zu.

Foto: Markus van Offern

Bereits zum fünften Mal fand das Charity-Event "Wunderland Kalkar on Wheels" statt, zum dritten Mal ging es auch über die Rheinpromenade. Mit Fanfarenklängen und lautem Gehupe kündigten sich die Trucks lautstark an. "Das ist eine sehr emotionale Geschichte, vor allem auch deshalb, weil man die eine oder andere Krankengeschichte mitbekommt", sagte Bürgermeister Peter Hinze. So erzählte Sven Westerhoff, der seit einigen Jahren das Event begleitet und unterstützt, dass die achtjährige Eva, die auf dem vorne fahrenden Traktor mitfahren durfte, an einem Gehirntumor leide und eine Lebenserwartung von unter einem Jahr habe. "Es ist eine Veranstaltung, die einen ernsten Hintergrund hat, aber für Kinder und Fahrer eine Menge Spaß bedeutet." Unter anderem fuhren kranke Kinder aus der Kinderkrebsklinik Düsseldorf und von der niederländischen Organisation "Happy Smile" mit.

"Es ist eine Veranstaltung, die die Region - Institutionen, Truckerclubs, Firmen, Fahrer, Organisationen wie das Technische Hilfswerk - miteinander verbindet, ein Netzwerk, das ans Herz geht", sagte Wirtschaftsförderer Sascha Terörde, der auf der Emmericher Rheinpromenade Papierfähnchen zum Winken verteilte.

Fuhren 2017 über 150 Fahrzeuge mit, wurde der Konvoi in diesem Jahr von den Behörden streng auf genau 100 - inklusive Begleitfahrzeuge - begrenzt. "Wir müssen auch darauf achten, dass die Fahrer in Kolonnen zu je zehn Fahrzeugen unterwegs sind. In jedem ersten Fahrzeug fährt einer vom THW mit, um auf entsprechende Abstände zwischen den Kolonnen zu achten", erklärte Johannes Diks, der als Berater vom Wunderland Kalkar für die Gespräche mit den Behörden zuständig war. Beim ersten Charity-Event vor fünf Jahren habe man noch Lkw-Fahrer ansprechen müssen. Mittlerweile sei die Veranstaltung bei Truckern und Kindern so beliebt, dass weitaus mehr gerne mitmachen würden, erzählte Wunderland-Geschäftsführer Han Groot Obbink. Bereits knapp 90 Minuten, nachdem die neue Homepage des Events online ging, waren alle Truck-Nummern vergeben. "Es ist eine sehr emotionale Veranstaltung. Die strahlenden Kinderaugen sorgen für Gänsehaut", sagte Groot Obbink.

Ann-Kathrin Ebbing, eine der wenigen Fahrerinnen, war bereits zwei Mal als Beifahrerin dabei und saß in diesem Jahr zum ersten Mal selbst am Steuer eines Trucks der Emmericher Firma Gilles. "Die Kinder freuen sich tierisch darauf und es ist für mich ein sehr berührendes Gefühl", sagte sie. Sven Kootstra, Mitarbeiter bei Witwe Hövelmann aus Rees, fuhr zum ersten Mal mit. "Das ist eine tolle Aktion, für Kinder und Fahrer sehr aufregend", sagte er. Neben Lkw, einem englischen Schulbus und einem Linienbus begleiteten auch Goldwing-Motorräder den Konvoi. Auf der Rheinpromenade hatte das THW ein Durchfahrtstor aus Gerüsten aufgebaut, hier standen der Bürgermeister und die THW-Jugend und winkten den Kindern zu. Nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Mitfahrenden machten Fotos und Videos. Bei den Engstellen an den Restaurants mussten die Trucker ihr fahrerisches Können beweisen, ging es doch manchmal um Zentimeter. Auf dem Rhein präsentierte das Feuerlöschboot eine große Wasserfontäne. Silke Preuth stand mit einem Banner, auf dem sie ein großes Herz und "Danke" gemalt hatte, am Krantor. "Mein Sohn durfte schon drei Mal mitfahren und hat es sehr genossen", sagte sie.

Für Musik vor und nach der Durchfahrt sorgte auf der Stadtplatte das Duo Bentonbeats mit Songs der 60er bis 80er Jahre und vor dem Bistro 832 Sascha Hartmann und Frank Beyer vom Safra-Duo.

(RP)
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