Emmerich Untreue: Awo will sich neue Strukturen geben

Emmerich · Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Emmerich will in dieser Woche bekannt geben, wie viel Geld genau in der Kasse des Ortsvereins fehlt. "Wir warten diese Woche auf das Ergebnis der Revision", kündigte der kommissarische Leiter des Ortsvereins Willi Lindemann auf Nachfrage an.

Ferner plant die Organisation, neue Strukturen zu schaffen, um sich in Zukunft gegen ähnliche Vorkommnisse abzusichern.

Einem ehemaligen Ortsvereinsvorsitzenden wird, wie berichtet, vorgeworfen, über Jahre hinweg Awo-Gelder veruntreut zu haben.

Die Jahreshauptversammlung des Ortsvereins ist für Ende März anberaumt, dabei wird der gesamte Vorstand turnusmäßig neu gewählt. Klar ist schon jetzt, dass die Vorstandsarbeit in Zukunft anders aufgeteilt werden soll. "Eine Ein-Mann-Show wollen wir auf keinen Fall mehr", so Lindemann: "Wir verteilen die Verantwortung auf mehr Schultern."

Die Organisatoren von Veranstaltungen — Feiern, Fahrten oder sonstigen Aktionen — sollen in allen Belangen für ihr jeweiliges Projekt verantwortlich sein und die Abrechnungen mit dem Kassierer und dem Vorsitzenden erledigen. So soll sich in Zukunft weniger Einfluss und Kontrolle über Finanzangelegenheiten auf eine einzelne Person konzentrieren.

Die Reaktionen von Vereinsmitgliedern seien in den vergangenen Wochen ermutigend gewesen, sagte Lindemann: "Es ist niemand ausgetreten oder hat sich beschwert. Eher hieß es: Kopf hoch, der Hahn hat Federn gelassen, aber die wachsen nach."

Der Kreisgeschäftsführer der Awo, Viktor Kämmerer, wollte sich gestern nicht ausführlich äußern. "Erst, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen", werde man die Öffentlichkeit informieren. Derzeit gebe es "nichts Neues, wir sind immer noch dabei, zu ermitteln".

(RP/rl/jul)
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